Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Unternehmer treffen sich zum Erfahrungsaustausch
Die Mühlhäuser Ideenfabrik ist Gastgeber. Gut 25 Geschäftsleute kommen in Gespräch
Ein Netzwerktreffen, bei dem sich Unternehmer kennen lernen und Erfahrungen unter Geschäftsleuten austauschen, fand in dieser Woche in den Räumen der Ideenfabrik im Mühlhäuser Gewerbegebiet an der Trift statt.
Beim Treffen der gut 25 Selbstständigen aus dem Landkreis gehe es nicht darum, gute Geschäfte zu machen. „Zusammenkommen, Interessen austauschen und vor allem zu wissen, wer beschäftigt sich mit was. Das macht so ein Treffen aus“, sagte Ideenfabrik Geschäftsleiter Jörg Martin.
Beim Start des Netzwerkes im Frühjahr 2018 war es die Idee der Mühlhäuser Stadtverwaltung, Unternehmensnachfolger besser zu vernetzen. Hintergrund sei der Generationenwechsel, der in vielen Betrieben ansteht, heißt es aus der Verwaltung. „Die Firmengründer der Wendezeit verabschieden sich nach und nach in den Ruhestand. Hier soll das Firmennetzwerk anknüpfen und neue Verbindungen schaffen. Es ist wichtig, dass unsere Unternehmer wissen, welche Produkte und Dienstleistungen die Nachbarn im Gewerbegebiet oder dem Büro gegenüber anbieten. Dies ermöglicht Kooperationen und stärkt unseren Wirtschaftsstandort“, erklärt Oberbürgermeister Johannes Bruns (SPD).
Die Treffen finden reihum direkt in den Unternehmen statt, dies ermöglicht Einblicke in aktuelle Projekte und Entwicklungen der Branchen.
Mit der Ideenfabrik Gmbh stand jetzt die Kreativbranche im Mittelpunkt. Das Unternehmen um Geschäftsführerin Elke Galek, Geschäftsleiter Jörg Martin und Projektmanagerin Silvia Galek ist seit zehn Jahren am Markt und beschäftigt sich mit Werbung und Marketing in all seinen unterschiedlichen Formen. In den Anfängen habe sich Firmengründer Alexander Galek ausschließlich mit der Produktion von Werbetechnik und Digitaldrucken beschäftigt. Gut drei Jahre später kam Jörg Martin, der in dieser Zeit als Unternehmensberater
tätig war, mit Galek in Kontakt.
„Es lief nicht so wie Alexander sich es vorgestellt hat. Wir saßen kurz darauf fast täglich zusammen und tüftelten, wie wir das Unternehmen weiter nach vorn bringen können“, erklärt Martin. Laut dem heutigen Geschäftsleiter habe man sich dann gemeinsam dazu entschlossen, mehr „Kopfarbeit“in die Firma zu investieren. Die reine Produktion von Werbetechnik wurde zeitgleich etwas gedrosselt.
Innerhalb eines Jahres habe man dann gemeinsam die Ideenfabrik angeschoben. Erste spürbare Erfolge seien sichtbar geworden. Im Jahr 2013 starb Alexander
Galek nach einer schweren Krankheit. „Uns hat der Verlust meines Vaters wahnsinnig schwer getroffen, wir wussten nicht ob und wie es mit unserem Unternehmen weitergeht“erläutert Silvia Galek.
Nach diesem Schicksalsschlag konnten die Unternehmer einen umfangreichen Auftrag in der Schweiz generieren. Ein Fachbuch zum Thema Architektur sollte erstellt werden. Den Unternehmern habe der gut ein Jahr dauernde Auftrag in der Ferne gut getan, auch bei der Trauerbewältigung geholfen. „Vor Ort und mit den vielen Erinnerungen ist es schon schwerer, so einen Verlust zu verarbeiten“, weiß Jörg Martin.
In den Jahren darauf habe man das Unternehmen in allen Bereichen sukzessive aufgebaut. Auch die Produktion sei wieder ins Rollen gekommen. Laut Martin werden die Kunden der Ideenfabrik im Internet abgeholt, nur von Aufträgen aus dem Landkreis könne die Firma nicht existieren.
Laut Verwaltung zieht das Netzwerktreffen immer wieder neue Besucher an. Im Feierabendambiente – mit einem Glas Bier oder Wein, ohne lange Reden – entsteht ein lockerer Rahmen um Erfahrungen auszutauschen.
● Infos zu künftigen Treffen unter E-mail-adresse: wirtschaftsfoerderung@mueh lhausen.de oder
Tel. / .