Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Gäste aus dem Swinger-club bibbern in Kälte
Brandursache unklar im Amüsierbetrieb
Glück im Unglück hatten in der Nacht zu Sonntag rund 40 Menschen, die sich während des Kellerbrandes im Swingerclub „Zum Kuckuck“im Gahmaer Ortsteil Neumühle (Saale-orla-kreis) aufgehalten haben. Als die Feuerwehr Wurzbach kurz nach 1 Uhr eintraf, drang bereits dichter schwarzer Rauch aus dem Erdgeschoss. Die 40 Menschen, die sich in dem Etablissement aufgehalten hatten, waren schon in Sicherheit gebracht worden. „Der Eigentümer hat sehr schnell und gut reagiert, als der Brand bemerkt wurde“, stellt Sandro Wildt, Wehrführer und stellvertretender Stadtbrandmeister von Wurzbach, fest. Und er ergänzt: „Der Hauptausgang war nicht verraucht, so konnten die Menschen sicher ins Freie gelangen“– ein nicht allzu häufig vorkommender Umstand bei einem Kellerbrand. Nach einer Aufforderung durch die Einsatzkräfte verließen auch die letzten Menschen das Haus.
„Es waren alle bekleidet, aber nicht den Temperaturen entsprechend. Es gab zu dieser Zeit schon Minusgrade. Das Deutsche Rote Kreuz hat sich vor Ort um die Menschen gekümmert“, beschreibt Sandro Wildt. Einige Gäste hätten bibbernd in der Kälte gestanden und deshalb nachgefragt, ob sie das Gebäude wieder betreten dürften – was verneint wurde. Nach der Evakuierung stand fest, dass es keine Vermissten oder Verletzten gab.
Die Kriminalpolizei Saalfeld hat einen Brandursachen-ermittler zum Swingerclub entsandt. „Zurzeit ermitteln wir in alle Richtungen. Weder ein technischer Defekt, noch ein menschliches Versagen oder Brandstiftung kann ausgeschlossen werden. Wir gehen davon aus, dass wir Ende dieser Woche nähere Erkenntnisse zur Brandursache haben“, teilt Stefanie Kurrat von der Landespolizeiinspektion Saalfeld mit. Den Schaden schätzt die Polizei auf 30.000 Euro ein. Die Menschen wurden zu nahe gelegenen Übernachtungsmöglichkeiten gebracht. Der Betreiber, Enrico Bethge, wollte sich gegenüber der Presse zum Brandfall nicht äußern.