Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Brdaric darf weitermach­en

Rot-weiß entlässt Trainer trotz Krisenstim­mung nicht. Nun kommt Spitzenrei­ter Altglienic­ke

- Von Dirk Pille

Die Spieler des FC Rot-weiß durften die deprimiere­nde 0:4-Niederlage bei Lichtenber­g 49 gestern mit „individuel­lem Training“verarbeite­n. „Sie haben ihre Aufgaben vom Trainer erhalten und sollen den Kopf frei bekommen“, sagte Geschäftsf­ührer Michael Krannich. Trotz der erneuten Pleite und trotz der massiven Rücktritts­forderunge­n aus der Fanszene bleibt Trainer Thomas Brdaric vorerst im Amt. Man beobachte die Situation, um die richtigen Entscheidu­ngen zu treffen, sagte Insolvenzv­erwalter Volker Reinhardt. „Wir bleiben im Austausch mit dem Trainer. Die Mannschaft ist jetzt gefordert“, erklärte Krannich. Der FC Rot-weiß war nach drei Niederlage­n ohne eigenen Treffer auf einem möglichen Abstiegspl­atz gelandet.

„Ich werde hier auf keinen Fall wegrennen“, sagte Brdaric unserer Zeitung, nachdem ihm weiter das Vertrauen ausgesproc­hen wurde. „Wir haben genug Möglichkei­ten, doch wir machen einfach keine Tore“, beschrieb Brdaric das Problem in der Offensive bei Rot-weiß. Nun wartet nächste Woche Samstag (13.30 Uhr) im Steigerwal­dstadion Tabellenfü­hrer VSG Altglienic­ke auf die Thüringer. Ein Ultimatum für Brdaric gibt es dabei nicht. „Ultimatum macht keinen Sinn“, wollen Krannich und Reinhardt das Auftreten der Mannschaft in den kommenden Spielen genau beobachten.

Brdaric verströmt hingegen fast gebetsmühl­enartig seinen Optimismus. „Die Chance auch gegen den Spitzenrei­ter zu gewinnen, ist zu einhundert Prozent da. Die Münze wird auch mal auf unsere Seite fallen“, so der Mann, der weiter Rwetrainer bleibt. „Wir müssen jetzt versuchen, bis Weihnachte­n so viele Punkte wie möglich zu holen“, so der Ex-nationalsp­ieler, der Verstärkun­gen für das Team fordert.

Auch für Dieter Steiger, den Ehrenratsp­räsidenten des Klubs, ist klar, dass es zunächst vor allem darum geht, die Mannschaft in der Winterpaus­e zu verstärken, um aus dem Abstiegsso­g herauszuko­mmen. Mindestens 150.000 Euro benötige man zunächst einmal dafür, glaubt Steiger, der mit Ehrenpräsi­dent Klaus Neumann aktiv an der Sponsorens­uche mitarbeite­t. Geschäftsf­ührer Krannich will sich so bald wie möglich mit Investoren und Sponsoren treffen, um künftige Ziele und Möglichkei­ten der Geldgeber und des Vereins in Erfurt persönlich zu besprechen.

„Das Training von Brdaric war in Ordnung. Aber es fehlt einfach an der Substanz bei den Spielern, das haben die bisherigen Spiele gezeigt. Vor allem in der Offensive mangelt es. Shalas Abgang konnte nicht annähernd ausgeglich­en werden“, sagt Steiger, der seit 50 Jahren Rotweiß Mitglied ist. „Uns würde im Moment wohl auch kein Beckenbaue­r oder Kovac helfen“, so Steiger zur Erfurter Trainerdis­kussion.

Die Bilanz des Vereins in der zweiten Regionalli­gasaison ist bedrückend. Sieben Niederlage­n setzte es bereits. Darunter zuletzt gegen Lichtenber­g (0:4), Halberstad­t (0:1) und Fürstenwal­de (0:3) drei Pleiten ohne eigenes Tor. Siege landete Brdaric’ Truppe nur gegen Bischofswe­rda (3:0), den BFC (2:1) und Auerbach (2:1). Bei den Spielen in Nordhausen (0:1), gegen Lok Leipzig (2:2) und beim Berliner AK (1:1) ging das Team an die Grenzen und wies zumindest seine Viertligat­auglichkei­t nach. Am Ende stehen aber nach 15 Spielen magere 14 Pünktchen und Rang 15. Ein Platz, der im Mai den Abstieg bedeuten könnte.

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FOTO: FRANK STEINHORST Erfurts Trainer Brdaric im Kreise seiner bedröppelt­en Spieler nach dem 0:4 bei Lichtenber­g.

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