Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Rauswurf kaum zu bezahlen
Bei einem normalen Verein müsste der Trainer jetzt entlassen werden. Doch Rot-weiß Erfurt ist kein normaler Verein mehr.
Im Insolvenzverfahren schwebt das Damoklesschwert finanziell und nun auch sportlich weiter über dem Club vom Steigerwald. Zudem drohen Rot-weiß mit den Fällen der entlassenen und vor Gericht klagenden Emmerling und Bornemann weitere monetäre Risiken. Ein Rauswurf von Brdaric, der sicher über 100.000 Euro kosten würde, ist also schlichtweg kaum zu bezahlen.
Trotzdem darf es kein weiter so geben. Mit oder ohne Brdaric muss die Mannschaft vor Weihnachten die Kurve kriegen. Auch die neuen Investoren und Sponsoren sollten besser schon in der Winterpause eingreifen, wenn der Traditionsverein, dem sie ja nach eigenem Bekunden wieder in die dritte Liga helfen wollen, keinen irreparablen Schaden erleiden soll.
Brdarics aktuelle Aufgabe ist es, das Maximum aus einer Truppe herauszuholen, die nach den nötigen Sparmaßnahmen des Sommers vielleicht gerade noch Regionalliga-format besitzt. Rot-weiß bezahlt jetzt die Rechnung, weil man nach Insolvenz und Abstieg noch einmal über seine Verhältnisse gelebt hatte. Teure Profis wie Stürmer Shala, der Tore garantierte, kann sich der Klub nicht mehr leisten. Auf dem Spielermarkt muss mit dem für die vermiedene Trainerentlassung gesparten Geld in der Winterpause trotzdem die eine oder andere Verstärkung auf dem grünen Rasen besorgt werden.
Sonst kann es im Frühling wirklich eng werden für den Verein mit der großen Fußball-geschichte.