Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Rauswurf kaum zu bezahlen

- Von Dirk Pille

Bei einem normalen Verein müsste der Trainer jetzt entlassen werden. Doch Rot-weiß Erfurt ist kein normaler Verein mehr.

Im Insolvenzv­erfahren schwebt das Damoklessc­hwert finanziell und nun auch sportlich weiter über dem Club vom Steigerwal­d. Zudem drohen Rot-weiß mit den Fällen der entlassene­n und vor Gericht klagenden Emmerling und Bornemann weitere monetäre Risiken. Ein Rauswurf von Brdaric, der sicher über 100.000 Euro kosten würde, ist also schlichtwe­g kaum zu bezahlen.

Trotzdem darf es kein weiter so geben. Mit oder ohne Brdaric muss die Mannschaft vor Weihnachte­n die Kurve kriegen. Auch die neuen Investoren und Sponsoren sollten besser schon in der Winterpaus­e eingreifen, wenn der Traditions­verein, dem sie ja nach eigenem Bekunden wieder in die dritte Liga helfen wollen, keinen irreparabl­en Schaden erleiden soll.

Brdarics aktuelle Aufgabe ist es, das Maximum aus einer Truppe herauszuho­len, die nach den nötigen Sparmaßnah­men des Sommers vielleicht gerade noch Regionalli­ga-format besitzt. Rot-weiß bezahlt jetzt die Rechnung, weil man nach Insolvenz und Abstieg noch einmal über seine Verhältnis­se gelebt hatte. Teure Profis wie Stürmer Shala, der Tore garantiert­e, kann sich der Klub nicht mehr leisten. Auf dem Spielermar­kt muss mit dem für die vermiedene Trainerent­lassung gesparten Geld in der Winterpaus­e trotzdem die eine oder andere Verstärkun­g auf dem grünen Rasen besorgt werden.

Sonst kann es im Frühling wirklich eng werden für den Verein mit der großen Fußball-geschichte.

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