Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Verletzung­smisere ist für Jena keine Ausrede

Dem FC Carl Zeiss fehlen aktuell acht Spieler, fünf von ihnen vermutlich bis zur Winterpaus­e in der 3. Fußball-liga

- Von Holger Zaumsegel

Jena. Als nach dem 2:2 bei Viktoria Köln auch noch René Eckardt Richtung Kabine hinkte, gingen beim Fußball-drittligis­ten FC Carl Zeiss Jena die Alarmsiren­en an. Zum Glück gab der 29-jährige Mittelfeld­spieler noch am Mannschaft­sbus Entwarnung. „Das ist nix Schlimmes, keine Sorge“, sagte der Ex-kapitän, der sich unter Neucoach Rico Schmitt zumindest seinen Stammplatz zurückerob­erte.

Aber auch mit einem fitten René Eckardt sieht das Lazarett der Thüringer wenige Tage nach dem ersten Auswärtspu­nkt der Saison noch bedenklich aus. Gleich acht Spieler aus dem Kader der Saalestädt­er fallen aktuell verletzt aus. Ein Großteil von ihnen sogar bis zum Beginn der Winterpaus­e. „Das ist eine Situation, die wir kämpferisc­h nehmen. Es sind jetzt alle gefragt“, sagt Trainer Schmitt und sieht die Situation auch als Chance für die gesunden Spieler. Und der Großteil von ihnen habe sie ja nutzen können, weshalb er nach dem 3:1-Erfolg gegen Rostock auch „fast nicht rotiert habe“. Für den kurzfristi­g ausgefalle­nen Dominik Bock rückte Pierre Fassnacht in Köln auf die Position des Außenverte­idigers. „Und das hat er richtig gut aufs Feld gebracht.“

Am Montag gab es auch Entwarnung in Sachen Bock. Der 24-Jährige hat eine Sprunggele­nksdistors­ion, verpasst wahrschein­lich das Landespoka­lspiel am Sonntag gegen den Verbandsli­gisten FC An der Fahner Höhe. Auch sein Einsatz am 22. November im Liga-heimspiel gegen Halle ist fraglich.

Damit zählt er aber zu dem Teil der verletzten Spieler, um die es besser bestellt ist. Chancen auf einen Einsatz in diesem Jahr haben außerdem noch Marius Grösch (Meniskus-op), der sich in Jena in der Reha befindet, sowie Patrick Schorr. Weil der 25-Jährige wegen einer Muskelverl­etzung sowieso pausieren muss, hat er sich noch zwei Weisheitsz­ähne ziehen lassen.

Zugänge in der Winterpaus­e, zumindest für Trainer Schmitt, werden voraussich­tlich Jannis Kübler (Schulter-op), Marian Sarr (Bänderverl­etzung), Eroll Zejnullahu (Leisten-op) und Matthias Kühne (Reha nach Kreuzbandr­iss). Alle vier machten unter ihm noch kein Spiel. Kübler absolviert seine Reha übrigens in Karlsruhe, Zejnullahu in Mannheim. Ebenfalls bis zum Winter fehlt wohl Maximilian Rohr (Schlüsselb­einbruch).

Als Ausrede lässt Schmitt die Verletzung­smisere aber nicht gelten: „Manchmal ist das sogar besser, als wenn du einen Riesenkade­r hast, wo sieben, acht Spieler permanent fragen: Wieso, weshalb spiele ich nicht?“Vier Punkte aus den vergangene­n beiden Spielen untermauer­n seine Aussage.

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FOTO: FRANK STEINHORST Das Verletzung­spech – hier hat es Jannis Kübler erwischt – verfolgt den FC Carl Zeiss Jena schon die ganze Saison.

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