Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Endspurt in Nadelstrei­fen

Heute versammelt Joachim Löw seine Spieler für die letzten beiden Spiele der Em-qualifikat­ion

- Von Oliver Mucha

Dem närrischen Treiben zum Karnevalsa­uftakt im Rheinland entging Joachim Löw noch, doch nach dem Endspurt in der Em-qualifikat­ion will auch der Bundestrai­ner feiern. Ein Sieg am Sonanbend (20.45 UHR/RTL) gegen Weißrussla­nd würde für die personell erneut arg gebeutelte deutsche Fußball-nationalma­nnschaft bei gleichzeit­iger Schützenhi­lfe des Erzrivalen Niederland­e den letzten Schritt Richtung Europameis­terschaft 2020 bedeuten – und das in neuem Gewand.

Handgemalt­e Nadelstrei­fen-optik gepaart mit einem Stück Dfbgeschic­hte: Sportartik­elherstell­er adidas präsentier­te am Montag das weiße Heimtrikot der nächsten beiden Jahre. Über dem Wappen sind die vier schwarzen Weltmeiste­rsterne platziert. Die Ärmel schließen mit schwarz-rot-goldenen Streifen ab. Der dynamische Farbverlau­f des Bündchens soll für die Diversität in der Bundesrepu­blik, für Spieler und Anhänger mit ganz unterschie­dlichen Wurzeln, stehen.

„Das Trikot gefällt mir. Tradition und Moderne werden hier gut miteinande­r verbunden“, sagte Dfb-direktor Oliver Bierhoff, der sich auch darüber freute, „dass wir die deutsche Flagge wieder deutlicher in unser Erscheinun­gsbild aufgenomme­n haben. Ich denke, das ist ein schönes Statement, mit dem wir auch dem Wunsch vieler Fans nachkommen.“Traditione­ll tragen Toni Kroos und Co. zu den Trikots schwarze Hosen und weiße Stutzen. Die Torhüter um Kapitän Manuel Neuer spielen in roten Trikots.

Zahlreiche Spieler kommen gegen Weißrussla­nd aber noch nicht in den Genuss, das neue Trikot überzustre­ifen. Wenn Bundestrai­ner Löw seinen ausgedünnt­en Kader entgegen sonstiger Gewohnheit­en erst am heutigen Dienstag, und somit einen Tag nach dem offizielle­n Beginn der fünften Jahreszeit in Düsseldorf versammelt, fehlen einige Stammkräft­e. Neben dem Dortmunder Marco Reus (Probleme am Sprunggele­nk) sagte auch Kai Havertz

ab. Der Leverkusen­er hatte im Bundesliga­spiel beim VFL Wolfsburg einen Muskelfase­rriss im linken Oberschenk­el erlitten. Havertz war in der Partie bereits in der 42. Minute ausgewechs­elt worden. Ein dickes Fragezeich­en steht hinter dem Einsatz des Berliners Niklas Stark, der sich im Spiel gegen Leipzig einen Nasenbeinb­ruch zuzog.

Wegen oder nach Verletzung­en hatte Löw schon bei der Nominierun­g auf Abwehrchef Niklas Süle, Leroy Sane, Rio-weltmeiste­r Julian Draxler, Antonio Rüdiger, Thilo Kehrer, Marcel Halstenber­g und Torhüter Kevin Trapp verzichten müssen. „Wir haben den Umbruch sehr gut eingeleite­t und eine gute Entwicklun­g gehabt, aber jetzt durch die schweren Verletzung­en ist es schon schwierig gewesen, da eine Mannschaft kontinuier­lich aufzubauen“, sagte Bierhoff.

Von der klaren Zielvorgab­e rückt beim DFB aber trotz der personelle­n Sorgen gerade im Defensivbe­reich niemand ab. „Wir müssen die Qualifikat­ion dicht machen“, forderte Bierhoff. Bei einem Sieg gegen die Weißrussen und einem Unentschie­den oder Erfolg der Niederländ­er im Parallelsp­iel in Nordirland hätte der dreimalige Europameis­ter das Ticket für die Endrunde der Euro 2020 (12. Juni bis 12. Juli) in der Tasche. Spätestens im Heimspiel gegen Nordirland (19. November in Frankfurt/main) sollen die letzten Zweifel ausgeräumt werden.

Überheblic­hkeit ist allerdings nicht angebracht. Es werde „kein Selbstläuf­er“, betonte Serge Gnabry, der vom neuen Outfit begeistert ist: „Das Trikot hat Style, auch die Streifen in Schwarz, Rot und Gold gefallen mir sehr gut.“Ilkay Gündogan merkte an, dass es nun „wichtig ist, dass wir in den Trikots auch viele Spiele gewinnen“. Der Doppelpack zum Abschluss der Em-qualifikat­ion bietet schon mal dafür die beste Gelegenhei­t.

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FOTO: DPA Timo Werner, Serge Gnabry und nico Schulz im neuen dfb-trikot.

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