Ex-grenze soll Weltkulturerbe werden
Umweltministerin wirbt für neuen Status
Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) plädiert dafür, der ehemaligen Grenze zwischen Ost- und Westeuropa den Status als Weltkulturerbe zu geben.
An dem Grenzstreifen, an dem sich die Militärblöcke NATO und Warschauer Pakt im Kalten Krieg gegenüberstanden, habe sich ein Naturrefugium mit einer Reihe von Geschichtszeugnissen entwickelt. Sie wolle bei der Umweltministerkonferenz von Bund und Ländern in dieser Woche in Hamburg für einen entsprechenden Thüringer Antrag werben, erklärte Siegesmund. Darin werde die Bundesregierung aufgefordert, sich während der Eu-ratspräsidentschaft 2020 für eine Nominierung des Grünen Bandes als gemischtes Weltkulturund Naturerbe einzusetzen.
Die Umweltminister treffen sich an diesem Mittwoch und Donnerstag in Hamburg. Thüringen hat das sogenannte Grüne Band am früheren Todesstreifen, der Ost- und Westdeutschland bis 1989 trennte, im vergangenen Jahr zum Nationalen Naturmonument erklärt.
In Thüringen verläuft mit 763 Kilometern mehr als die Hälfte des insgesamt rund 1400 Kilometer langen ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens.
Inzwischen hat auch Sachsenanhalts Landtag beschlossen, das Grüne Band als Naturmonument zu klassifizieren.