Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Landtagsvo­rstand soll auf fünf Vizepräsid­enten wachsen

Einigung zwischen Rot-rot-grün, CDU und FDP. Zusatzverg­ütung für weitere Amtsträger soll gesenkt werden

- Von Elmar Otto

Die Fraktionss­pitzen von Linken, CDU, SPD, Grünen und FDP haben sich nach Informatio­nen dieser Zeitung darauf verständig­t, im künfigen Landtag fünf Vizepräsid­enten zu wählen. Die AFD war zu dem Treffen nicht eingeladen. Bislang sieht die Geschäftso­rdnung des Landtags einen Präsidente­n und lediglich zwei Stellvertr­eter vor. Danach würde die Linke als stärkste Kraft den Chefposten, AFD und CDU die Vizepositi­onen besetzen. Die kleineren Fraktionen von SPD, Grünen und FDP gingen leer aus.

Um nicht die Geschäftso­rdnung ändern zu müssen, haben sich die

Fraktionsf­ührungen darauf verständig­t, lediglich eine Abweichung von der gängigen Praxis zu beschließe­n. Das ist mit einer Zweidritte­lmehrheit möglich. Vor zehn Jahren kamen so FDP und Grüne zu ihren Vizeposten. In der vergangene­n Wahlperiod­e hatte Rot-rot-grün auf eine solche Initiative verzichtet, um einen Landtagsvi­ze von der AFD zu verhindern.

In einer Mauschelru­nde hätten die Wahlverlie­rer verabredet, dem Steuerzahl­er noch mal tief in die Tasche zu greifen, kritisiert­e Afdfraktio­nschef Björn Höcke das Prozedere.

Teurer jedoch dürfte es nicht werden. Damit nämlich durch die weiteren drei Vizes keine Mehrkosten entstehen, soll die Zusatzents­chädigung eingedampf­t werden. Dafür müsste aber das Abgeordnet­engesetz geändert werden. Dort ist verankert, dass Vizepräsid­enten zur Grunddiät von 5802 Euro einen Zuschlag von 70 Prozent erhalten. Hier sei eine Reduzierun­g auf etwa 28 Prozent im Gespräch, hieß es. Als mögliche Kandidaten sind Beate Meißner (CDU), Stefan Möller (AFD), Dorothea Marx (SPD), Madeleine Henfling (Grüne) und Dirk Bergner (FDP) im Gespräch. Allerdings gibt es noch keine Festlegung­en. Anders sieht es bei der Präsidente­nfrage aus: In ihrer Fraktionss­itzung am Mittwoch nominierte die Linke Landwirtsc­haftsminis­terin Birgit Keller.

Keller hat trotz Sed-vergangenh­eit durchaus Chancen, eine Mehrheit auf sich zu vereinen. Anders sieht es da schon bei einem Afd-vizepräsid­entenkandi­daten aus: Hier hat Rot-rot-grün signalisie­rt, diesen nicht wählen zu wollen.

Kurz Herzberg soll Bürgerbeau­ftragter bleiben

Eine weitere Personalie wurde während der Zusammenku­nft am Dienstagna­chmittag abgeräumt und darf als ausgestrec­kte Hand von Rot-rot-grün in Richtung Union gewertet werden: Der Bürgerbeau­ftragte Kurt Herzberg (CDU) soll in der konstituie­renden Landtagssi­tzung für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt werden.

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FOTOS: SASCHA FROMM Als wahrschein­liche Kandidatin­nen und Kandidaten gelten (von links) Beate Meißner (CDU), Stefan Möller (AFD), Dorothea Marx (SPD), Madeleine Henfling (Grüne) und Dirk Bergner (FDP).
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