Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Chancen für Langzeitarbeitslose
30.000 Menschen profitieren von neuem Angebot zur Rückkehr in den Job
Seit Anfang des Jahres gilt ein Gesetz, das Langzeitarbeitslose besonders unterstützt. Unternehmen bekommen Lohnkostenzuschüsse, wenn sie sie einstellen. Arbeitsagenturchef Scheele hat jetzt eine erste Bilanz gezogen: „Aktuell werden bundesweit mehr als 30.000 Langzeitarbeitslose mit den Instrumenten gefördert. Das ist ein Erfolgsmodell, auch wenn die Unternehmen nicht Schlange stehen.“
Ein Drittel der beteiligten Unternehmen seien private Arbeitgeber, vor allem kleine Firmen oder Handwerksbetriebe. Je ein Drittel seien öffentliche Unternehmen und Trägergesellschaften.
Die Langzeitarbeitslosen würden beispielsweise im Lager oder bei Gartenarbeiten helfen. Nur jeder zehnte breche die Beschäftigung ab, so Scheele. Aktuell gibt es 700.000 Langzeitarbeitslose, 70 Prozent von ihnen haben keine Berufsausbildung oder sind älter als 55. „Da geht es nicht mehr darum, ob die Leute wollen, sie können oft einfach nicht arbeiten.“
Positiv sei auch die Integration von Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt gelaufen: 340.000 Personen mit Fluchthintergrund hätten derzeit sozialversicherungspflichtige Jobs. „Das ist ein echter
Erfolg. Wir haben immer gesagt: Zehn Prozent der Flüchtlinge können wir pro Jahr in Arbeit bringen. Am Ende dieses Jahres sind wir bei rund 40 Prozent.“Ohne Flüchtlinge seien viele Jobs im Verkehrsbereich, bei Logistikfirmen oder in Gaststätten unbesetzt geblieben. Mit anderen Worten: Viele Flüchtlinge hätten Jobs angenommen, für die es keine anderen Bewerber gegeben habe. Das seien oft einfache Tätigkeiten. Die Folge: Die aktuelle Konjunkturdelle trifft gerade diese Menschen besonders schnell. „Die Arbeitslosigkeit von Helfern wird steigen“, befürchtet Scheele.