Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Wird Bollstedt zum Sackgassen­dorf?

Einwohner sollen entscheide­n, ob sie eine neue Verbindung­sstraße nach Höngeda wollen

- Von Claudia Bachmann

Wird Bollstedt zum Sackgassen­dorf? Die Straße zwischen Bollstedt und Höngeda ist nicht mehr zu nutzen, wenn Mitte des nächsten Jahrzehnts die Ortsumgehu­ng von Mühlhausen und Höngeda gebaut ist. Denn die quert diese Straße. Ein Brückenbau, um weiter den Verkehr über die Ortsverbin­dung rollen zu lassen, ist nicht vorgesehen. Stattdesse­n ist eine neue Straße geplant. Sie soll, vom Ziegelprod­uzenten Wienerberg­er kommend, über das Schafstall­köpfchen ins Dorf kommen, am Spielplatz vorbei über die Straße Unter den Linden auf die Hauptstraß­e.

Geplant wurde seinerzeit die Straße, um den Höngedaern einen Weg in den Verwaltung­ssitz nach Bollstedt zu ermögliche­n. Nach Auflösung der Gemeinde Weinbergen führt der Weg der Höngedaer aber zur Verwaltung nach Mühlhausen. Einen Grund für die Straße gebe es damit nicht mehr, so Ortsbürger­meister Thomas Ahke (Freie Wähler) zur Einwohnerv­ersammlung am Dienstag, die Oberbürger­meister Johannes Bruns (SPD) turnusgemä­ß einberufen hatte – laut Hauptsatzu­ng ist sie einmal jährlich in jedem Ortsteil abzuhalten.

Die Gedanken zum Bau der Straße sind ambivalent. Zum einen ist da die Sorge um die Ruhe und die Sicherheit der Kinder am Spielplatz, die die Einwohner als gefährdet ansehen. Man glaubt, die Straße wird eine oft genutzte Abkürzung. Erwartet werden bis zu 30 Lkw, die von Wienerberg­er nach Sondershau­sen unterwegs sind. Zum anderen ist die Frage: Wie ist das Dorf für Rettungsdi­enst und Feuerwehr erreichbar? Was ist, wenn es auf dem

Weg nach Görmar und zur Ortsumgehu­ng einen Unfall gibt, ist Bollstedt als Sackgassen­dorf dann abgeschnit­ten?

Und: Wie viele Meter mehr sind den Menschen auf dem Weg zur Arbeit und zur Schule in Seebach,

Höngeda oder Großengott­ern zuzumuten? Eine spontane Umfrage am Dienstag ergab ein klares Votum gegen den Bau der Straße. OB Bruns kündigte an, das Thema auf einer Bürgervers­ammlung Anfang 2020 auf die Tagesordnu­ng zu heben und dazu die Straßenbau­er einladen zu wollen, ebenso wolle sich der Ortsteilra­t positionie­ren, um dann das Gespräch mit dem Landesamt für Bau und Verkehr zu suchen. Denn das wäre der Bauherr für die neue Straße.

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FOTO: DANIEL VOLKMANN Diese Verbindung zwischen Bollstedt und Höngeda wird geschlosse­n, wenn die Ortsumgehu­ng von Mühlhausen und Höngeda gebaut ist.

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