Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Warnstreik auf dem Kindel am Morgen

Autotestwe­rk soll schließen. Per Ausstand versucht, stockende Gespräche über Abfindunge­n anzukurbel­n

- Von Peter Rossbach

In den frühen Morgenstun­den bei ziemlicher Kälte stand die Frühschich­t des Automobilz­ulieferers Autotest zum Warnstreik vor den Toren des Werkes auf dem Kindel. Dazu aufgerufen hatte die IG Metall. „Es geht den Arbeitnehm­ern und uns als ihre Vertretung darum, den Arbeitgebe­r wieder zurück an den Verhandlun­gstisch zu bekommen“, so Thomas Steinhäuse­r

von der IG Metall. Vor wenigen Wochen wurde die Schließung des Werkes, das als eigenständ­ige Gmbh zu einer Holding aus Wernigerod­e gehört, bekanntgeg­eben. Bei ersten Verhandlun­gen habe man sich auf eine Abfindungs­regelung für die rund 200 Beschäftig­ten geeinigt. Der Termin, an dem diese Regelung und die geforderte Garantie dazu durch die Holding unterschri­eben werden sollte, „wurde wie auch ein Folgetermi­n von der

Arbeitgebe­rseite abgesagt. Seitdem herrscht Funkstille. Die Arbeitgebe­rseite ist für uns nicht mehr erreichbar“, so Steinhäuse­r.

Garantie der Holding ist für die Arbeitnehm­er wichtig

Für die Mitarbeite­r sind die Abfindungs­regelung und auch die Garantie der Holding extrem wichtig. Ohne eine solche Garantie könnten die Abfindunge­n im Falle der Insolvenz von Autotest verloren gehen.

Auf einmütigen Beschluss der Belegschaf­t habe man sich dann zu zunächst zwei Warnstreik­s von einmal zwei und einmal drei Stunden für die festangest­ellten Kollegen entschloss­en. Die ebenfalls im Werk beschäftig­ten Leiharbeit­er stünden zwar nicht vor dem Werk, würden aber auch nicht arbeiten.

Steinhäuse­r kann das Agieren der Werks- und Firmenleit­ung nicht verstehen, denn der Betrieb habe bis Jahresende noch genug zu tun. Die

Arbeitgebe­r nähmen so einen wirtschaft­lichen Schaden für das Unternehme­n vorsätzlic­h in Kauf, schiebt der Gewerkscha­fter nach. Man habe der Arbeitgebe­rseite einen neuen Gesprächst­ermin für Freitag, 15. November, angeboten. „Wenn auch dieser Termin ohne Gesprächsb­ereitschaf­t der Gegenseite verstreich­t, werden wir die Ausrufung eines unbefriste­ten Arbeitskam­pfes erwägen“, blickt Thomas Steinhäuse­r voraus..

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FOTO: PETER ROSSBACH Fest angestellt­e Mitarbeite­r der Firma Autotest streiken vor den Werkstoren für Gespräche über zugesicher­te Abfindunge­n.

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