Bad Langensalzaer Hufelandschüler bei Trauerprojekt
Mary Fischer startet Begleitun g zum Thema Tod für Kin der un d möchte im kommen den Jahr an vielen Schulen un terwegs sein
Wie man mit dem Verlust eines lieben Menschen umgeht und die Trauer um ihn bewältigt, erläuterte die Bad Langensalzerin Mary Fischer in dieser Woche Viertklässlern der Hufelandschule.
Mit ihrem neuen Projekt „Tod und Trauer – vergiss mein nicht“möchte Trauerrednerin Fischer gemeinsam mit Antje Wollenhaupt im kommenden Jahr an Grundschulen im gesamten Landkreis unterwegs sein. Gespräche mit der Verwaltung habe es darüber bereits gegeben. Laut Fischer werde Kindern nach einem Sterbefall in der Familie die Trauer oft vorenthalten.
Es sei in unserer Gesellschaft noch immer ein großes Tabuthema, über das selbst Erwachsene nicht gern sprächen. Jeder brauche einen anderen Menschen, mit dem er seine Trauer teilen könne. In Gesprächen mit den Hufeland-schülern habe es einige Tränen gegeben, weil das geliebte Haustier verstarb. An zwei Projekttagen haben Mary Fischer und Antje Wollenhaupt den
Schülern erläutert, was ein Friedhof ist und welche Bestattungsformen es gibt. Die Viertklässler sollten in einer Hausaufgabe zusammentragen, was sie in ihrem Leben gern noch anstellen möchten.
Der Besuch des Bad Langensalzaer Friedhofs war Teil des Projekts. „Erwachsene denken oft, sie tun ihren Kindern was Gutes, indem sie sie vor der Trauer Schützen. Dabei gehört Abschied nehmen zu unserem Leben dazu“, sagt Mary Fischer. Aus ihrer Sicht ist es falsch, die Kinder nicht mit zu der Trauerfeier
oder der Beerdigung zu nehmen. Als Beispiel nennt sie den Verlust des Großvaters. Das Kind habe den Großvater erlebt, sei vielleicht mit ihm unter einem Dach aufgewachsen. Das Kind erlebt, wie der Opa immer schwächer wird. Der Opa stirbt. Dass alles habe das Kind bewusst erlebt. Das Kind merke ebenfalls, das die Erwachsenen traurig sind. Dieses Kind werde aus der Gemeinschaft der Trauernden ausgeschlossen. „Dieses Kind denkt dann, eine Beerdigung ist das Gruseligste auf der Welt“, so Fischer.
Trauerrednerin Mary Fischer zeigt Grabsteine.