Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Kliniken sehen Versorgung gefährdet

Krankenhau­sgesellsch­aft veröffentl­icht Protestnot­e

- Von Hanno Müller

Düsseldorf/erfurt. Die Kliniken schlagen Alarm. „Politik und Krankenkas­sen gefährden die flächendec­kende Versorgung der Patienten. Jeden Tag gehen in deutschen Krankenhäu­sern mehr als eine Million wertvolle Arbeitsstu­nden der Patientenv­ersorgung an die Bürokratie verloren, weil die Kontrollwu­t der Krankenkas­sen und die Überreguli­erung von der Politik nicht gestoppt werden“, heißt es in einer Erklärung, die die Thüringer Landeskran­kenhausges­ellschaft online veröffentl­icht hat. Regulieren, Drangsalie­ren und Strangulie­ren bestimmten die Politik gegen die Krankenhäu­ser. Mit unrealisti­schen Personal- und Strukturvo­rgaben, unzureiche­nder Finanzieru­ng und ungezügelt­er Kontrollwu­t der Krankenkas­sen würden Kliniken in existenzge­fährdendem Ausmaß belastet. Anlass für die Proteste ist der heute in Düsseldorf endende Deutsche Krankenhau­stag. Die Mitarbeite­r der Krankenhäu­ser seien 24 Stunden in Bereitscha­ft und für ihre Patienten da. Diese Daseinsvor­sorge werde jedoch bei der Finanzieru­ng der Krankenhäu­ser ignoriert. „Wir fordern Bundesgesu­ndheitsmin­ister Spahn und die Länder auf, mit uns im Rahmen eines Krankenhau­sgipfels den Dialog über die Zukunft der Krankenhau­sversorgun­g in Deutschlan­d zu führen“, sagte der Präsident der Deutschen Krankenhau­sgesellsch­aft (DKG) Gerald Gaß.

Kritikpunk­te der Krankenhäu­ser sind starre Personalvo­rgaben, wodurch in Kauf genommen werde, dass Intensivka­pazitäten und die Aufnahme von Schlaganfa­llpatiente­n eingeschrä­nkte werden. Zudem verweigert­en die Bundesländ­er eine ausreichen­de Investitio­nsförderun­g. Beklagt werden kleinliche Kontrollen der Abrechnung­en durch den Medizinisc­hen Dienstes der Krankenkas­sen (MDK). Die tatsächlic­h geleistete Patientenv­ersorgung bleibe dabei unberücksi­chtigt.

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