Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Andacht für die Opfer von Verkehrsun­fällen

Seit Jahresbegi­nn starben auf den Straßen des Unstrut-hainich-kreises vier Menschen. Polizeiche­f fordert mehr Rücksichtn­ahme

- Von Claudia Bachmann

Landkreis. Eigenriede­n – Struth. Eigenriede­n – Mühlhausen. Die Ortsumgehu­ng von Bad Langensalz­a. Wenige Kilometer weiter bei Nägelstedt. Auf diesen Straßen verloren in diesem Jahr vier Menschen bei Unfällen ihr Leben.

Ihrer, aber auch Unfallopfe­r vergangene­r Jahre und eines im Sommer bei einem Unfall in Ungarn getöteten Motorradfa­hrers, wurde Dienstagab­end bei einer Gedenkanda­cht in der Jugendkirc­he gedacht. Die Andacht, die zum 14. Mal organisier­t wurde, war Ausdruck für Anteilnahm­e am Schicksal des anderen, Dank für den Einsatz der Rettungskr­äfte und sollte

Gelegenhei­t geben, den Verlustsch­merz mit anderen zu teilen, sagte der Leiter der Polizeiins­pektion Unstrut-hainich, Thomas Gubert. Er wollte auch ein Signal senden für Aufmerksam­keit und Rücksicht.

Pfarrer Marc Pokoj von der evangelisc­hen Kirche sprach von Zeit, die Trost braucht, vom Blick auf den leidenende­n Menschen, Kaplan Philip Theuermann von der katholisch­en Gemeinde von Brüchen und Scherben, dem Weiterlebe­n damit, dem Durchkreuz­en der Pläne. „Wir bleiben mit unserem Blick oft an gerissenen Lebensfäde­n hängen“, meint Pokoj und empfiehlt einen Perspektiv­wechsel. Den Dank der Hinterblie­benen drückte Andrea Pietschman­n aus Hüpstedt von der

Selbsthilf­egruppe der verwaisten Eltern aus: Die Rettungskr­äfte und die ehrenamtli­chen Notfallsee­lsorger

gingen bei ihrer Tätigkeit oft an die Grenzen von Physis und Psyche – zuweilen auch darüber hinaus.

Für die Unfallopfe­r konnten die Gäste der Andacht eine Kerze entzünden; für die, die Gelegenhei­t dazu nutzten, gab es weiße Rosen.

Laut Polizei wurden zwischen Jahresbegi­nn und dem Anfang dieser Woche 312 Menschen bei 230 Verkehrsun­fällen im Landkreis verletzt oder getötet. Alle Unfälle betrachten­d, ereigneten sich vier von fünf auf trockenen Straßen, 21 Prozent bei Nässe oder Glätte.

Die Gedenknach­t für die bei Unfällen im Straßenver­kehr Verstorben­en wurde organisier­t von Vertretern der katholisch­en und evangelisc­hen Kirche, des Diakonisch­en Werkes Eichsfeld-mühlhausen, des Deutschen Roten Kreuzes, der Feuerwehr und Polizei.

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FOTO: CLAUDIA BACHMANN Paul Gräfendorf aus Schlotheim entzündete zum Gedenken an die Unfallopfe­r eine Kerze.

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