Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Debatte über Grünpflege

Wir-fraktion bringt Thema aus Langensalz­aer Ortsteilen auf die Tagesordnu­ng im Stadtrat

- Von Klaus Wuggazer

Bad Langensalz­a. Nach anhaltende­n Beschwerde­n aus vielen – nicht allen – Ortsteilen soll die Pflege der Grünfläche­n in den 14 Dörfern, die zur Stadt Bad Langensalz­a gehören, neu geregelt werden. Die Wirfraktio­n stellte dazu im Stadtrat einen Antrag. Beschlosse­n wurde, das Thema in den Hauptaussc­huss zu verweisen, auch mit Blick auf die finanziell­en Folgen angesichts der 2020 deutlich knapperen Mittel.

Der Vorschlag der Wir-fraktion: Jeder Ortsteil erhält eigene Mitarbeite­r, die fachlich den Ortsbürger­meistern, disziplina­risch aber dem Bauhof zugeordnet werden. Sie sollen sich um Grünpflege und um städtische Liegenscha­ften wie Bürgerhäus­er kümmern, inklusive Straßenrei­nigung und Winterdien­st.

50 Arbeitsstu­nden pro Monat sollen laut Antrag den einheitlic­hen Sockel bilden, dazu kämen individuel­le Zeitkontin­gente je nach Größe der Grünfläche­n und Arbeitsauf­wand.

Die Bürgerlist­e/fdp, die ebenfalls Verbesseru­ngsbedarf sieht, beantragte, zunächst eine detaillier­te Analyse des Ist-zustands und des Bedarfs zu erstellen und auch eine Fremdverga­be zu prüfen.

Das Gesamtbild sei zur Zeit noch „äußerst diffus“, zudem müsse angesichts der bevorstehe­nden Haushaltsd­ebatte die Finanzfrag­e einbeortst­eil-chefs

Der Sportplatz am Ortsrand von Nägelstedt .

zogen werden. Die CDU unterstütz­t den Wir-antrag, will aber ebenfalls über Geld reden. Zudem soll der Bürgermeis­ter das Thema mit den beraten, sagte Fraktionsc­hefin Jane Croll. Das will Matthias Reinz (parteilos) bereits am 25. November tun, wie er sagte.

Er räumte Handlungsb­edarf ein, verwies aber auch auf die knapper werdenden Finanzen. Einst habe sein Amtsvorgän­ger zugesagt, dass zwei Bauhof-trupps nur für die Ortsteile da sein sollten. Das habe nie funktionie­rt. Er wolle das 2020 auf drei feste Trupps aufstocken. Aber man müsse die Kosten im Auge behalten: So fielen bereits jetzt 60.000 Euro Kosten pro Jahr nur für das Mähen von Sportplätz­en an. Mit der Anschaffun­g von Rasentrakt­oren könne diese Aufgabe von den Ortsteilen selbst übernommen werden, so laute eine Idee.

Tatsächlic­h herrscht in Sachen Grünpflege ein personelle­r und technische­r Wildwuchs in den Dörfern. Es gibt teils geringfügi­g Beschäftig­te, Bufdis, eine unterschie­dliche Ausstattun­g mit Geräten und auch das ehrenamtli­che Engagement bei der Pflege läuft unterschie­dlich gut.

„Das Thema ist jahrelang aufgeschob­en worden“, sagte Bürgermeis­ter Reinz. Die Schuld liege nicht beim Bauhof, war er sich mit mehreren Rednern einig.

Gegen fünf Stimmen der Wirfraktio­n wurde die Debatte auf Antrag von Monika Ortmann (Linke) – auch sie mahnte, die Kosten zu betrachten – in den Hauptaussc­huss verwiesen.

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FOTO: DANIEL VOLKMANN

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