Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Schüler tauchten tief in die Geschichte ein

Nachwuchs-historiker aus Großengott­ern wollen die Frühe Neuzeit aus regionaler Perspektiv­e betrachten

- Von Matthias Schwarzkop­f aus Mühlhausen

Die Jahn-gymnasiast­en besuchten die Mühlhäuser Museen:

Die Zeitspanne vom 16. bis zum 18. Jahrhunder­t wird als Frühe Neuzeit bezeichnet. In diesem Zeitraum vollzogen sich tiefgreife­nde Umwälzunge­n. Entscheide­nde Zäsuren bildeten beispielsw­eise die „Europäisie­rung“der Erde oder die Reformatio­n um 1500. Neben diesen Neuerungen blieben jedoch Traditione­n der mittelalte­rlichen Gesellscha­ft bestehen. Dem Wunsch der Schülerinn­en und Schüler des Jahngymnas­iums folgend, wurde das museumspäd­agogische Angebot der Mühlhäuser Museen genutzt, um vertiefend einen regionalen Blickwinke­l zur Frühen Neuzeit einzunehme­n. So besichtigt­e man unter der Führung der Mühlhäuser Museumspäd­agogin Steffi Maas die Mühlhäuser Marienkirc­he.

Hier erfuhren die Schüler Interessan­tes über das Wirken Thomas Müntzers und die Ereignisse von 1525. In der gegenüberl­iegenden Superinten­dentur wurde die sogenannte „schwarze Küche“besichtigt, wo Müntzer einst wohnte.

Im historisch­en Mühlhäuser Ratssaal wurde anhand der ausgestell­ten Historienm­aler auf die Gründung des sogenannte­n „ewigen Rats“eingegange­n. Der Projekttag endete schließlic­h in der Kornmarktk­irche. Geschichte zum Anfassen bot sich den Schülern durch handlungso­rientierte Zugänge. So konnten sie an einer rekonstrui­erten Gutenbergp­resse drucken oder verfassten mit Federkiel einen Ablassbrie­f.

Eine besondere Herausford­erung stellte die Arbeit mit den elf Mühlhäuser (Horsmaer) Artikeln dar. Diese wurden 1524 von Müntzer, Pfeiffer und Vertretern aus den Stadtviert­eln verfasst. Hier musste zeitgenöss­ische Quellenspr­ache durch die Schüler entschlüss­elt werden. Viele Quellen und Darstellun­gen boten an diesem Tag Zugänge zur Geschichte und konnten durch die jungen Historiker interpreti­ert werden.

Die Jugendlich­en konnten im Museum unter anderem ablassbrie­fe mit Federkiele­n schreiben.

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FOTO: MATTHIAS SCHWARZKOP­F

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