Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

„Sind auf Rico Schmitts Handschrif­t vorbereite­t“

Torsten Ziegner wohnt in Jena und ist Trainer des Halleschen FC. Morgen tritt er mit seinem Team beim FC Carl Zeiss an

- Von Tino Zippel

Jena. Am Freitag gastiert die Spitzenman­nschaft des Halleschen FC beim FC Carl Zeiss Jena. Für den Jenaer Torsten Ziegner, den Trainer der Hallenser, wird es ein Heimspiel – wir haben ihn vorab zum Trainerwec­hsel in Jena, zu einer beispielha­ften Aufholjagd mit Zwickau als Vorbild für den FCC und dem Stadionneu­bau befragt.

Ihr Team hat die vergangene­n beiden Ligaspiele verloren. Wie haben Sie die Länderspie­lpause genutzt?

Mit einem Testspiel gegen Zweitligis­t Greuther Fürth (0:0) und fleißiger Arbeit an unserer Chancenver­wertung und defensiver Stabilität.

Sie sind mit dem Halleschen FC sehr gut gestartet. Ist der Aufstieg das Ziel?

Das Saisonende ist zu weit weg, um über den Aufstieg zu reden. Die Liga ist zu eng und unberechen­bar, um schon jetzt ein festes Ziel auszugeben. Wichtig ist, jedes Wochenende so in die Spiele zu gehen, dass wir Spiele gewinnen.

Ist die Jenaer Mannschaft nach dem Trainerwec­hsel schwerer auszurechn­en?

Nein, gar nicht. Jeder Trainer hat seine Art und Weise, mit einer Mannschaft zusammenzu­arbeiten und Spielziele zu verfolgen. Die hat Rico Schmitt auch. Er ist ja nicht erst seit gestern in Jena, sondern schon ein paar Wochen. Entspreche­nd kann ich die Handschrif­t von Rico Schmitt schon erkennen. Wir sind gut darauf vorbereite­t.

Rico Schmitt war Ihr Vorgänger beim Halleschen FC. Spüren Sie deshalb größeren Ehrgeiz im Training?

Nein. Es sind nicht mehr so viele Spieler, die unter ihm gespielt haben und in der Startforma­tion spielen. Zudem ist es normal, sich im Laufe einer Fußball-karriere mehrfach über den Weg zu laufen. Eine frühere Zusammenar­beit spielt da keine Rolle.

Ist die Rückkehr nach Jena für Sie dennoch etwas Besonderes?

Es ist für mich ein besonderes Spiel, weil es in Jena ausgetrage­n wird, wo ich noch heute mit meiner Familie lebe. Das Stadion liegt fünf Gehminuten von mir zu Hause entfernt.

Viele Jenaer Fans hoffen, dass Sie irgendwann als Trainer zum FC Carl Zeiss Jena zurückkehr­en.

Aktuell ist es für mich kein Thema.

Das letzte Spiel in Jena gewann Torsten Ziegner im August 2018 mit 3:0.

Ich fühle mich sehr wohl in Halle, deshalb habe ich meinen Vertrag schon jetzt verlängert. In die Zukunft zu blicken, fällt im Fußball schwer.

Mit Zwickau haben Sie eine ähnliche Situation wie in Jena gemeistert: Der FSV hat sich vom Tabellenen­de in der Rückrunde nach oben in sichere Gefilde gearbeitet. Trauen Sie dem Jenaer Team eine solche Serie zu?

Vom Grundsatz her ist so etwas denkbar, weil noch sehr viele Punkte zu vergeben sind. Andere haben sich schon aus ähnlich kritischen Situatione­n befreit. Detaillier­t kann ich die Frage nicht beantworte­n, weil ich das Innenleben in der

Mannschaft und im Klub nicht bewerten kann.

In Jena wird im Dezember über den Stadionbau entschiede­n. Braucht Jena eine moderne Arena?

Ich glaube schon. Das ist notwendig, um den Anforderun­gen des Deutschen Fußball-bundes und der heutigen Gesellscha­ft zu genügen, gerade was Sponsoring und Vermarktun­gsmöglichk­eiten anbelangt. Ein neues Stadion ist zwingend nötig, wenn man konkurrenz­fähig sein möchte. Ich befürworte einen Neubau, weil das Stadion mächtig in die Jahre gekommen ist.

FC Carl Zeiss Jena – Hallescher FC, Freitag, 19 Uhr, Ernst-abbe-sportfeld

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FOTO: TINO ZIPPEL

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