Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Prinz Andrew von Pflichten entbunden
Royals reagieren auf Missbrauchsvorwürfe
London. Der britische Prinz Andrew (59) nimmt wegen seiner Verwicklung in den Epstein-skandal vorerst keine offiziellen Aufgaben für die britische Königsfamilie mehr wahr. Das teilte der zweitälteste Sohn von Königin Elizabeth II. am Mittwochabend mit. Ihm sei klar geworden, „dass die Umstände meiner früheren Verbindung zu Jeffrey Epstein zu einer enormen Störung geworden sind für die Arbeit meiner Familie und die wertvolle
Arbeit in den Organisationen und Vereinen, die ich mit Stolz unterstützt habe“, schrieb Andrew. Er habe die Queen gebeten, „auf absehbare Zeit“von seinen Aufgaben zurücktreten zu dürfen. Die Königin habe zugestimmt.
Er bereue uneingeschränkt seine Verbindung zu Epstein und habe zutiefst Mitgefühl mit den Opfern. Er sei „bereit, mit jeder angemessenen Ermittlungsbehörde zusammenzuarbeiten, wenn es notwendig sein sollte“, sagte Andrew.
Epstein, der sich das Leben genommen hatte, war wegen sexuellem Missbrauchs Minderjähriger angeklagt. Eines der Opfer behauptet, mehrmals zum Sex mit Andrew gezwungen worden zu sein. Der Royal bestreitet das. Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit weckte aber ein Brief seines Ex-sekretärs an die Tageszeitung „Times“. Darin heißt es, Andrew habe Epstein Anfang der 1990er-jahre kennengelernt. Der Prinz hatte aber gesagt, er habe Epstein erstmals 1999 getroffen.
Prinz Andrew