Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Schnelles Surfen für alle ab 2025
Landeseigene Infrastrukturgesellschaft soll Glasfaserausbau vorantreiben
In einigen Regionen Thüringens ist es bereits möglich, mit hohen Geschwindigkeiten im Internet zu surfen. Rund 14 Prozent aller Haushalte hätten Ende 2018 mit Bandbreiten von mehr als 1000 Megabit pro Sekunde online gehen können, sagte ein Sprecher des Erfurter Wirtschaftsministeriums. In den nächsten Jahren solle die Verfügbarkeit solcher Anschlüsse mit dem Ausbau von Glasfaserleitungen deutlich zunehmen. Um den Glasfaserausbau voranzutreiben, plant das Wirtschaftsministerium die Gründung einer landeseigenen Infrastrukturgesellschaft. Sie soll die Kommunen unter anderem dabei unterstützen, Förderungen zum Netzausbau zu beantragen, und für ihre Abstimmung untereinander bei den Bauarbeiten sorgen.
Damit will das Land zum Beispiel erreichen, dass die Anschlüsse in den Gewerbegebieten bis 2022 flächendeckend vorhanden sind. Schulen sollen bis 2023 entsprechend angeschlossen sein. Bis 2025 sollen Nutzer in allen Gemeinden Thüringens mit Bandbreiten von mehr als 1000 Megabit pro Sekunde online gehen können.
Zwar bilde das bestehende Glasfasernetz schon jetzt das Rückgrat des Breitbandausbaus, die Kabel enden aber noch häufig in einem Verteilerkasten auf einem Gehweg. Das letzte Stück bis zu den Häusern werde häufig weiterhin von Kupferkabel überbrückt. Dabei seien die Übertragungsraten umso schlechter, je weiter der Verteilerkasten von den Haushalten entfernt steht.
Aus dem Breitbandatlas des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur geht hervor, dass Ende 2018 in Thüringen etwa 15 Prozent der Nutzer Zugang zum Hochgeschwindigkeitsinternet haben. Ähnliche Zahlen liegen für Mecklenburg-vorpommern vor. In Sachsen sind es fast 32 Prozent, die superschnell surfen können, in Sachsen-anhalt und Baden-württemberg etwa sechs Prozent.
In Schleswig-holstein können fast 50 Prozent der Nutzer mit Bandbreiten von 1000 Megabit pro Sekunde oder mehr ins Netz gehen. In den Stadtstaaten Bremen und Hamburg sind es etwa 93 und 87 Prozent.