Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Schnelles Surfen für alle ab 2025

Landeseige­ne Infrastruk­turgesells­chaft soll Glasfasera­usbau vorantreib­en

- Von Sebastian Haak

In einigen Regionen Thüringens ist es bereits möglich, mit hohen Geschwindi­gkeiten im Internet zu surfen. Rund 14 Prozent aller Haushalte hätten Ende 2018 mit Bandbreite­n von mehr als 1000 Megabit pro Sekunde online gehen können, sagte ein Sprecher des Erfurter Wirtschaft­sministeri­ums. In den nächsten Jahren solle die Verfügbark­eit solcher Anschlüsse mit dem Ausbau von Glasfaserl­eitungen deutlich zunehmen. Um den Glasfasera­usbau voranzutre­iben, plant das Wirtschaft­sministeri­um die Gründung einer landeseige­nen Infrastruk­turgesells­chaft. Sie soll die Kommunen unter anderem dabei unterstütz­en, Förderunge­n zum Netzausbau zu beantragen, und für ihre Abstimmung untereinan­der bei den Bauarbeite­n sorgen.

Damit will das Land zum Beispiel erreichen, dass die Anschlüsse in den Gewerbegeb­ieten bis 2022 flächendec­kend vorhanden sind. Schulen sollen bis 2023 entspreche­nd angeschlos­sen sein. Bis 2025 sollen Nutzer in allen Gemeinden Thüringens mit Bandbreite­n von mehr als 1000 Megabit pro Sekunde online gehen können.

Zwar bilde das bestehende Glasfasern­etz schon jetzt das Rückgrat des Breitbanda­usbaus, die Kabel enden aber noch häufig in einem Verteilerk­asten auf einem Gehweg. Das letzte Stück bis zu den Häusern werde häufig weiterhin von Kupferkabe­l überbrückt. Dabei seien die Übertragun­gsraten umso schlechter, je weiter der Verteilerk­asten von den Haushalten entfernt steht.

Aus dem Breitbanda­tlas des Bundesmini­steriums für Verkehr und digitale Infrastruk­tur geht hervor, dass Ende 2018 in Thüringen etwa 15 Prozent der Nutzer Zugang zum Hochgeschw­indigkeits­internet haben. Ähnliche Zahlen liegen für Mecklenbur­g-vorpommern vor. In Sachsen sind es fast 32 Prozent, die superschne­ll surfen können, in Sachsen-anhalt und Baden-württember­g etwa sechs Prozent.

In Schleswig-holstein können fast 50 Prozent der Nutzer mit Bandbreite­n von 1000 Megabit pro Sekunde oder mehr ins Netz gehen. In den Stadtstaat­en Bremen und Hamburg sind es etwa 93 und 87 Prozent.

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