Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
30 Millionen Euro für Winterdienst
Thüringen errichtet Schneezäune auf mehr als 250 Kilometern Länge
Zu Schneezäunen gibt es in Thüringen keine Alternative. Abgesehen von dem Willen, dass, wenn deren gewünschte Wirkung nicht erzielt wird, ein verstärktes „Räumen und Streuen“stattfinden soll. „Der Aufbau von Schneezäunen ist eine präventive Maßnahme“, sagt eine Sprecherin im zuständigen Thüringer Infrastrukturministerium auf Anfrage. 250 Kilometer dieser Zäune, durch welche die Windgeschwindigkeit verringert wird, um Schneemengen auf der Straße zu reduzieren, werden in Thüringen an Landes- und Bundesstraßen aufgestellt sowie 16 weitere Kilometer an Autobahnen.
„In erster Linie kommen an den neuralgischen Abschnitten Schneezäune zum Einsatz“, heißt es. In Thüringen gibt es mehrere dieser Punkte, beispielsweise auf der Bundesstraße 247 auf mehreren Abschnitten zwischen Schwabhausen und Ohrdruf. Ebensolche Punkte liegen auf der B 7 zwischen Weimar und Erfurt bei den Orten Mönchenholzhausen, Nohra und Ulla. Auch die Kammquerung des Thüringer Waldes auf der Landesstraße 1137 zwischen Neustadt am Rennsteig und Kahlert steht ganz oben auf der Gefahrenliste. Auf diesen Straßen kommt es immer wieder zu heftigen Schneeverwehungen.
Im Vergleich zum Vorwinter würden 2019/2020 keine zusätzlichen
Schneezäune aufgestellt – aber auch keine eingespart, heißt es aus dem Ministerium. Einen positiven Effekt erzielen Schneezäune für den Einsatz des Winterdienstes. „Die Verwehungsstellen werden weiterhin kontrolliert, müssen jedoch weniger geräumt und gestreut werden“, wird im Ministerium festgestellt.
Dennoch bleibt der Winterdienst ein teures Unterfangen, auch wenn die Kosten deutlich zurückgegangen sind. 32,2 Millionen mussten im Winter 2018/2019 aufgewendet werden. Im Winter 2017/2018 waren es 38,2 Millionen Euro. Für den anstehenden Winter wurden Kosten in ähnlicher Größenordnung wie im vorigen Winter eingeplant.