Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Doppelter Lokausfall bei Intercity
Deutsche Bahn kämpft mit technischen Problemen auf der Linie nach Ostthüringen
In dieser Woche hat die Deutsche Bahn massive Probleme mit ihrem Intercity nach Gera. An zwei Tagen streikte die Diesellok, die den Zug von Gotha nach Gera zieht. Nach Angaben von Bahnsprecher Jörg Bönisch stand auch die vorgesehene Ersatzlok in der Werkstatt und konnte die Fahrten nicht übernehmen.
Am Dienstag fielen vier Fahrten nach Gera aus. Die Deutsche Bahn reagierte und ließ die Fernzüge mit einem Umweg über Großheringen bis nach Jena-göschwitz fahren. Auf diesem Reiseweg gibt es eine Oberleitung, so dass kein Lokwechsel notwendig war. Zwischen Jena und Gera fielen die Züge aus. Nach Angaben der Deutschen Bahn bestand ein Problem mit der Energieversorgung von der Lok zum Wagenzug, so dass Beleuchtung, Heizung und Toilette nicht funktionierten.
Die Bahn hat das Problem behoben. Allerdings fielen am Mittwoch erneut zwei Fahrten weg, weil eine Störung am Fahrmotor der Diesellok auftrat. „Die für solche Fälle vorgesehene Ersatzlok steht im Moment mit einer größeren Störung in Erfurt und ist nicht einsetzbar“, sagt Bönisch. Es bestehe Hoffnung, dass deren Reparatur noch in dieser Woche erfolge.
Seit Dezember 2017 fährt die Deutsche Bahn täglich drei Intercity-zugpaare
bis nach Gera. Zwischen Gotha und Gera ist der Einsatz einer Diesellok notwendig, weil ab Weimar die Oberleitung fehlt. Dafür hat die Deutsche Bahn zwei Dieselloks stationiert, um die Fahrten abzudecken. Zwischen Erfurt und Gera gelten auf der Strecke auch Nahverkehrstickets. Das Land zahlt einen Ausgleichsbeitrag und unterstützt somit den Fernverkehrszug, der einen ansonsten vom Freistaat bestellten Regionalzug ersetzt.
Fahrgäste im Nahverkehr waren somit auch von der Störung des Intercity betroffen und kamen später an ihrem Ziel an, weil sie auf den nächsten regulären Zug warten mussten.
Berufspendler fordern gegenüber unserer Zeitung, dass in solchen Fällen ein Ersatz-nahverkehrszug verkehren solle. Das Land müsse sich um entsprechende Regelungen kümmern.