Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Aus für Thomas Cook in Deutschland
Reiseanbieter wird abgewickelt
Zwei Monate lang hat die vorläufige Insolvenzverwaltung um das Schicksal des Reiseveranstalters Thomas Cook in Deutschland gerungen. Für einige Sparten konnte sie Käufer finden, doch für die Traditionsmarke steht jetzt das endgültige Aus fest. Kurz und knapp heißt es in einem Abschiedsbrief an Vertriebs- und Geschäftspartner: „Es wird keine Zukunft für Thomas Cook in Deutschland geben.“Thomas Cook war die Nummer zwei auf dem deutschen Reisemarkt.
Der deutsche Ableger des britischen Reisekonzerns musste am 25. September Insolvenzantrag stellen, nachdem er in den Strudel der Pleite der Mutter geraten war. „Es gab eine Vielzahl von Interessenten, aber viele sind vor der Größe des Unternehmens und den Kosten der Anlauffinanzierung zurückgeschreckt“, sagt Julia Kappel-gnirs aus dem Team der vorläufigen Insolvenzverwaltung. Nun werde der Veranstalterbereich mit den Marken Neckermann Reisen, Air Marin und Thomas Cook Signature in der kommenden Woche eingestellt. Etwas weniger als die Hälfte der 2100 Mitarbeiter droht der Verlust ihres Arbeitsplatzes. Dagegen ist durch Verkäufe verschiedener Unternehmensteile die Zukunft von über 1000 Mitarbeitern vorerst gesichert.
Nach der Insolvenz der deutschen Thomas Cook hatte der Veranstalter alle Reisen abgesagt. Kunden, die ihre Pauschalreisen bereits bezahlt hatten, bleiben in vielen Fällen auf einem Teil des Schadens sitzen – die Haftungssumme von 110 Millionen Euro wird nicht ausreichen. Entschädigungen sollen ab Dezember ausgezahlt werden.