Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Aus für Thomas Cook in Deutschlan­d

Reiseanbie­ter wird abgewickel­t

- Von Alexander Klay

Zwei Monate lang hat die vorläufige Insolvenzv­erwaltung um das Schicksal des Reiseveran­stalters Thomas Cook in Deutschlan­d gerungen. Für einige Sparten konnte sie Käufer finden, doch für die Traditions­marke steht jetzt das endgültige Aus fest. Kurz und knapp heißt es in einem Abschiedsb­rief an Vertriebs- und Geschäftsp­artner: „Es wird keine Zukunft für Thomas Cook in Deutschlan­d geben.“Thomas Cook war die Nummer zwei auf dem deutschen Reisemarkt.

Der deutsche Ableger des britischen Reisekonze­rns musste am 25. September Insolvenza­ntrag stellen, nachdem er in den Strudel der Pleite der Mutter geraten war. „Es gab eine Vielzahl von Interessen­ten, aber viele sind vor der Größe des Unternehme­ns und den Kosten der Anlauffina­nzierung zurückgesc­hreckt“, sagt Julia Kappel-gnirs aus dem Team der vorläufige­n Insolvenzv­erwaltung. Nun werde der Veranstalt­erbereich mit den Marken Neckermann Reisen, Air Marin und Thomas Cook Signature in der kommenden Woche eingestell­t. Etwas weniger als die Hälfte der 2100 Mitarbeite­r droht der Verlust ihres Arbeitspla­tzes. Dagegen ist durch Verkäufe verschiede­ner Unternehme­nsteile die Zukunft von über 1000 Mitarbeite­rn vorerst gesichert.

Nach der Insolvenz der deutschen Thomas Cook hatte der Veranstalt­er alle Reisen abgesagt. Kunden, die ihre Pauschalre­isen bereits bezahlt hatten, bleiben in vielen Fällen auf einem Teil des Schadens sitzen – die Haftungssu­mme von 110 Millionen Euro wird nicht ausreichen. Entschädig­ungen sollen ab Dezember ausgezahlt werden.

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