Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Hilfstransport fährt nach Rumänien
Lehrer der Höngedaer Gemeinschaftsschule starten
Am Sonntagmorgen starten Juliana Thormann, Steffen Wolf und ein ehemaliger Schüler ihren achten Hilfstransport nach Dudestii Noi in Rumänien. Die Lehrer der Gemeinschaftsschule Janusz Korczak in Höngeda haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen im 3000Einwohner-ort zu helfen. Mit ihrem vollgepackten Transporter werden sie sich gegen vier Uhr früh auf ihre 15-stündige Reise machen.
Insgesamt müssen Thormann und Wolf eine Fahrstrecke von 1250 Kilometern bewältigen, vier Grenzübergänge werden sie auf ihrer Hilfstour passieren. Der Ort Dudestii Noi liegt an der Grenze zu Ungarn. Ihr Ziel ist das Haus „Lebensquelle“, dort leben fünf Menschen mit körperlicher und geistiger Beeinträchtigung.
„Die Einwohner warten schon auf unseren Transport. Bei unserer letzten Tour konnten wir über 20 Familien mit Kleidung ausstatten. Es war schön, zu sehen, wie sie sich darüber gefreut haben“, sagt Steffen Wolf. Das Haus „Lebensquelle“finanziert sich fast ausschließlich über Spenden, erläutert Juliana Thormann. Gemeinsam
mit den Mitarbeitern des Hauses habe man bei dem letzten Besuch den Aufenthaltsraum renoviert. Jetzt sollen zwei neue Schränke für den Raum angeschafft und aufgebaut werden. Ursachen für die Armut der Menschen in dem rumänischen Ort sieht Juliana Thormann in der Arbeitslosigkeit. Fehlende Schulbildung und Alkohol seien ein großes Problem. „Ich glaube, die Ursachen können wir nicht beheben, mit unseren Mitteln können wir punktuell helfen. Und zumindest die Lebenssituation für die fünf Menschen im Haus Lebensquelle vernünftig gestalten“, erklärt Thormann.
Als die beiden Lehrer ihr Hilfsprojekt mit dem Namen „Schüler helfen Schülern“vor vier Jahren starteten, hätten die Bewohner noch mit Decken auf dem Fußboden des Hauses geschlafen. Jetzt hätten die Menschen dort ein vernünftiges Bett.
Am Donnerstagnachmittag wurden die Lehrer von den Schülern der Gemeinschaftsschule verabschiedet. Sie übergaben eine Spende von 465 Euro, weitere 300 Euro brachte Chris Tönges mit. Gemeinsam mit der Fußball-freizeitmannschaft Töngis Taverne veranstaltete er ein Benefizfußballturnier.