Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Der Sandmann wird 60
Kulleraugen und Spitzbart, Zipfelmütze, Mäntelchen und Sandsack. Diesen unverwechselbaren Look des Sandmännchens kennen Generationen von Kindern
Wenn der Sand aus dem Säckchen verstreut ist, heißt es für die Kinder: Schlafenszeit! Schon viele Kinder hat dieses Ritual, der Abendgruß des Sandmanns, ins Bett verabschiedet. Heute hat der Sandmann Geburtstag. Er wird 60 Jahre alt.
Er ist nur 24 Zentimeter groß, sieht immer freundlich aus, hat einen spitzen Bart und ist in Deutschland die Figur, die im Kinder-fernsehen am längsten zu sehen ist.
Als Deutschland noch in DDR und BRD geteilt war, gab es sogar zwei Sandmännchen. Den Sandmann aus dem Osten gab es aber zu erst. Ganze acht Tage früher war er auf den Bildschirmen zu sehen. Und er hat sich gegen seinen Kollegen aus dem Westen auch nach der Wiedervereinigung durchgesetzt.
„Sandmann, lieber Sandmann, es ist noch nicht so weit. Wir sehen erst den Abendgruß, ehe jedes Kind ins Bettchen muss, Du hast gewiss noch Zeit!“. Mit diesem Lied beginnt die Sendung.
Und es ist immer eine kurze Geschichte zu sehen. Besonders beliebt sind die Geschichten aus dem Märchenwald um Herrn Fuchs und Frau Elster, Pittiplatsch und Schnatterinchen. Aber es gibt auch modernere Geschichten, zum Beispiel über den blonden Trickfilmjungen Kalli, Raketenflieger Timmi oder die fünf Pinguine der obercoolen Südpolgang.
Der Sandmann hat einen riesigen Fuhrpark und kommt fast überall hin: durch die Weltmeere, zum Mond und ins Märchenland.
Um den 60. Geburtstag des Sandmanns zu feiern, hat der Fernsehsender RBB aus den Bundesländern Berlin und Brandenburg extra 13 neue Folgen von Pittiplatsch und seinen Freunden gedreht.
Die je knapp vierminütigen Abenteuer werden ab 26. November immer dienstags gezeigt, wie der RBB mitteilte. Die Regisseurin der neuen Folgen, Sandra Schießl, sagt: „Pittiplatsch ist ein Urgestein.“Ihr Team habe große Achtung vor dem gehabt, was ganze Generationen an dieser Figur lieben. „Aber es muss natürlich ein bisschen frischer Wind für die nächste Generation rein.“Aber: Handy oder Internet gibt es auch in den modernen Geschichten aus dem Märchenwald nicht.
Die Kleidung aber, die der Sandmann schon seit so langer Zeit trägt, wird nicht modern. Im Schrank des freundlichen Bartträgers finde man zum Beispiel keine Neonfarben, heißt es auf seiner Internetseite.
Zusätzlich zu den neuen Sandmännchen-geschichten gibt es noch ein Geburtstagsgeschenk, vor allem für die Fans: Eine Ausstellung im Filmmuseum Potsdam-babelsberg in Brandenburg. Sie heißt „Mit dem Sandmann auf Zeitreise“. Besucher können bis zum Ende des Jahres rund 135 Figuren aus den Filmen seit Beginn der Sandmanngeschichte betrachten. (dpa)