Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Regierung holt Is-frau zurück

Bisher half Staat nur Kindern bei Ausreise

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An diesem Wochenende soll erstmals mit Unterstütz­ung der Bundesregi­erung eine Frau nach Deutschlan­d zurückkehr­en, die ins Herrschaft­sgebiet der Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS) ausgereist war. Bisher hatte Deutschlan­d nur bei der Ausreise von Kindern aus syrischen Gefangenen­lagern geholfen. Aus dem Auswärtige­n Amt hieß es: „Wir können bestätigen, dass heute drei weitere deutsche Kinder, die sich in Nordsyrien in Gewahrsam befunden haben, von dort aus gemeinsam mit ihrer Mutter in den Irak ausreisen konnten.“

Nach dpa-informatio­nen soll die Familie, die zuletzt im Lager Al-hol lebte, am Samstag zurück nach Deutschlan­d kommt. Den Angaben zufolge wird gegen die Frau in Deutschlan­d ermittelt. Sie hat demnach neben ihren eigenen Kindern auch ein zweijährig­es Mädchen mit Us-staatsange­hörigkeit in Obhut.

Die Bundesregi­erung hatte mit Blick auf Frauen, die aus Gefangenen­lagern in Syrien zurückkehr­en wollen, zuletzt erklärt, sie werde sich jeden Einzelfall anschauen. Im August waren drei Waisenkind­er und ein schwer erkranktes Kind aus Is-familien über den Irak nach Deutschlan­d gebracht worden.

In den vergangene­n Wochen hatte es zwei Gerichtsbe­schlüsse des Oberverwal­tungsgeric­hts Berlinbran­denburg zu Is-rückkehrer­innen gegeben. In beiden Fällen war die Bundesregi­erung aufgeforde­rt worden, Frauen, die in einem von Kurden kontrollie­rten Lager in Syrien leben, mit ihren Kindern nach Deutschlan­d zu holen.

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