Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Ei no rt zum Abstürzen
Gewohnt wird überall auf der Welt, aber überall anders – zum Beispiel im Us-amerikanischen Roswell
Mitten in der Wüste New Mexicos gelegen, wirkt Roswell wie eine typisch amerikanische Kleinstadt: gerade Straßen, Schnellimbisse, architektonische Tristesse. Wer aber genauer hinschaut, stößt auf jede Menge Außerirdische: So wirbt die Tankstelle mit einem riesigen Ufo auf dem Dach, es gibt ein Ufo-museum, „Aliens welcome“leuchtet es in Neonfarben von den Dächern und die Läden bieten alle nur denkbaren Alien-accessoires an. Die Erklärung für diese Manie war buchstäblich vom Himmel gefallen.
Im Juli 1947 fand ein Rosweller Farmer Trümmer in der Nähe seiner Ranch. Die Mitarbeiter der nahe gelegenen Air-forcebase ließen daraufhin per Pressemitteilung verbreiten, dass es sich um Überreste eines Ufos handelte – eine Nachricht, die umgehend in den Zeitungen erschien. Doch schon am nächsten Tag ruderte das Militär mit der Mitteilung zurück, dass man sich geirrt habe und es sich um einen Wetterballon handele.
Doch einmal in die Welt gesetzt, gab es in Sachen fliegende Untertassen kein Zurück mehr – auch Jahrzehnte nach der skurrilen Episode liefern sie Hobbyufologen
und Skeptikern genug Stoff für heftige Debatten. Davon profitiert der Ort, denn die Aufregung um die alten Wrackteile beschert Roswell viele zahlende Besucher – die sich ohne den Ufo-hype sicher nicht in das Städtchen verirrt hätten.
Jeden Juli feiert Roswell ein buntes Ufo-festival
Besonders skurril wird es jeden Juli, wenn das Ufo-festival gefeiert wird – bei dem Treffen mit Kostümparaden, Lesungen von Ufologen und weiteren Events dürfen sich Verschwörungstheoretiker und andere Spinner endlich mal in der Überzahl wissen.