Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Ei no rt zum Abstürzen

Gewohnt wird überall auf der Welt, aber überall anders – zum Beispiel im Us-amerikanis­chen Roswell

- Von Judith Hyams

Mitten in der Wüste New Mexicos gelegen, wirkt Roswell wie eine typisch amerikanis­che Kleinstadt: gerade Straßen, Schnellimb­isse, architekto­nische Tristesse. Wer aber genauer hinschaut, stößt auf jede Menge Außerirdis­che: So wirbt die Tankstelle mit einem riesigen Ufo auf dem Dach, es gibt ein Ufo-museum, „Aliens welcome“leuchtet es in Neonfarben von den Dächern und die Läden bieten alle nur denkbaren Alien-accessoire­s an. Die Erklärung für diese Manie war buchstäbli­ch vom Himmel gefallen.

Im Juli 1947 fand ein Rosweller Farmer Trümmer in der Nähe seiner Ranch. Die Mitarbeite­r der nahe gelegenen Air-forcebase ließen daraufhin per Pressemitt­eilung verbreiten, dass es sich um Überreste eines Ufos handelte – eine Nachricht, die umgehend in den Zeitungen erschien. Doch schon am nächsten Tag ruderte das Militär mit der Mitteilung zurück, dass man sich geirrt habe und es sich um einen Wetterball­on handele.

Doch einmal in die Welt gesetzt, gab es in Sachen fliegende Untertasse­n kein Zurück mehr – auch Jahrzehnte nach der skurrilen Episode liefern sie Hobbyufolo­gen

und Skeptikern genug Stoff für heftige Debatten. Davon profitiert der Ort, denn die Aufregung um die alten Wrackteile beschert Roswell viele zahlende Besucher – die sich ohne den Ufo-hype sicher nicht in das Städtchen verirrt hätten.

Jeden Juli feiert Roswell ein buntes Ufo-festival

Besonders skurril wird es jeden Juli, wenn das Ufo-festival gefeiert wird – bei dem Treffen mit Kostümpara­den, Lesungen von Ufologen und weiteren Events dürfen sich Verschwöru­ngstheoret­iker und andere Spinner endlich mal in der Überzahl wissen.

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FOTO: ISTOCK/INGUS KRUKLITIS Roswell empfiehlt sich für Ufo-und Alien-fans.

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