Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Diese Wüste lebt
Urlaubstage sind kostbar. Da ist es besser man weiß, worauf man sich einlässt – und worauf lieber nicht. Heute: Dubai
Die Wüste lebt – das gilt besonders für den ersten Nationalpark der Vereinigten Arabischen Emirate. Der etwa 60 Kilometer von Dubai gelegene Nationalpark war einst eine riesige Kamelfarm und wurde 1993 von Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum, dem heutigen Herrscher des Emirats, gekauft und zehn Jahre später in ein Reservat verwandelt. Hier wohnen Sand- und Wildkatzen, der Arabische Rotfuchs ebenso wie der Arabische Hase, Igel, Zwergmeisen, Gazellen und vor allem auch wieder zahlreiche Exemplare der Oryx, einer vom Aussterben bedrohten Antilopenart, die mit langen Hörnern und einer charakteristischen schwarzen Gesichtsmaske optisch viel hermachen. Außerdem enthält das Reservat ein luxuriöses Resort, dessen Konzept sich bestens in die Wüste einbettet, und das von vielen zutraulichen Gazellen besucht wird.
Nur dass das Haus als Adult-onlyhotel ausgerichtet ist, überrascht ein wenig – schließlich klingen die Angebote wie Reiten, Bogenschießen und Besuche beim Falkner so, als ob sie grade Kindern viel Spaß bereiten könnten. Und spätestens als eine Gruppe reifer Hotelgäste auf Kamelen vorbeireitet und trotz der irrwitzigen Naturschönheit Schultern und Mundwinkel hängen lässt, wird deutlich, dass irgendwas fehlt. Vielleicht könnte die Wüste hier doch ein klein wenig mehr Leben vertragen.