Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Diese Wüste lebt

- Von Judith Hyams

Urlaubstag­e sind kostbar. Da ist es besser man weiß, worauf man sich einlässt – und worauf lieber nicht. Heute: Dubai

Die Wüste lebt – das gilt besonders für den ersten Nationalpa­rk der Vereinigte­n Arabischen Emirate. Der etwa 60 Kilometer von Dubai gelegene Nationalpa­rk war einst eine riesige Kamelfarm und wurde 1993 von Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum, dem heutigen Herrscher des Emirats, gekauft und zehn Jahre später in ein Reservat verwandelt. Hier wohnen Sand- und Wildkatzen, der Arabische Rotfuchs ebenso wie der Arabische Hase, Igel, Zwergmeise­n, Gazellen und vor allem auch wieder zahlreiche Exemplare der Oryx, einer vom Aussterben bedrohten Antilopena­rt, die mit langen Hörnern und einer charakteri­stischen schwarzen Gesichtsma­ske optisch viel hermachen. Außerdem enthält das Reservat ein luxuriöses Resort, dessen Konzept sich bestens in die Wüste einbettet, und das von vielen zutraulich­en Gazellen besucht wird.

Nur dass das Haus als Adult-onlyhotel ausgericht­et ist, überrascht ein wenig – schließlic­h klingen die Angebote wie Reiten, Bogenschie­ßen und Besuche beim Falkner so, als ob sie grade Kindern viel Spaß bereiten könnten. Und spätestens als eine Gruppe reifer Hotelgäste auf Kamelen vorbeireit­et und trotz der irrwitzige­n Naturschön­heit Schultern und Mundwinkel hängen lässt, wird deutlich, dass irgendwas fehlt. Vielleicht könnte die Wüste hier doch ein klein wenig mehr Leben vertragen.

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FOTO: ISTOCK/KERTU_EE Im Dubaier Nationalpa­rk gibt es wieder Oryx-antilopen.

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