Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Ein richtiges Zukunftsthema
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Bauhaus und Holzbau? Vordergründig lässt sich sagen, dass die Bauhäusler Holz vor allem bei Möbeln vorsahen. Der Werkstoff ihrer Wahl war Holz beim Hausbau nicht.
Hintergründig lässt sich sagen: Bauhaus steht für die große Innovation vor 100 Jahren – und Holzbau ist jetzt das große Zukunftsthema. Klar: Österreich, Schweiz sowie Süddeutschland sind uns bereits einen Schritt voraus. Und selbst in Hamburg wird mit Holz schon vielgeschossig gebaut, während die Thüringer noch vor wenigen Jahren riesige Hürden zu überwinden hatten, wenn sie nur daran dachten, ein einfaches Einfamilienhaus in altbewährter Holzbauweise zu errichten. Holz sollte auch gar nicht sichtbar sein, weswegen noch in jüngerer Zeit Holzhäuser mancherorts schamhaft verputzt werden mussten.
Das alles passierte in einem Land, das nicht nur sehr holzreich ist und in dem man sich jedes Mal scheckig freut, wenn wieder eine Jahrhunderte alte, fast intakte Bohlenstube entdeckt worden ist. Dies alles passiert auch in einem Land, in dem beispielsweise mit „Baubuche“, so der geschützte Name, ein Werkstoff erfunden wurde und hergestellt wird, der modernes Bauen auf eine neue Grundlage stellt.
Angesichts all dessen muss es also nicht verwundern, dass zur Veranstaltung „100 Jahre Bauhaus – Holzbau im 21. Jahrhundert“in Weimar so viele vor allem auch junge Menschen Interesse bekundeten, dass 100 Personen abgesagt werden musste und „nur“400 teilnehmen konnten. Vor allem Erwin Thoma und Konrad Merz sorgten im Saal für Furore.
Für den Landesbeirat Wald und Holz war das ein sehr guter Auftakt, der von Linken wie Grünen wertgeschätzt wurde; Klaus Sühl und Dirk Adams waren vor Ort. Thüringen hat mit Holzbau ein Zukunftsthema, das es zu fördern gilt.