Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Vogtei sammelt Ideen

Private und kommunale Projekte werden beim Dorferneue­rungsprogr­amm gefördert

- Von Claudia Bachmann

Die Landgemein­de Vogtei ist die einzige Kommune, die von der neuen Förderperi­ode des Dorferneue­rungsprogr­ammes profitiere­n kann. Mögliche Projekte und die Förderbedi­ngungen stellten am Donnerstag­abend auf einer Einwohnerv­ersammlung Bürgermeis­ter Christian Hecht (parteilos) und Jörg Maibuhr vom Ingenieurb­üro Schröter aus Oberdorla vor. Ideen gibt es einige. Welche letztlich umgesetzt werden, das zu entscheide­n obliegt dem Gemeindera­t. Die Gemeinde wird laut Bürgermeis­ter Hecht nicht umhin kommen, für die Realisieru­ng der Projekte Kredit aufzunehme­n. Eine entspreche­nde Summe wolle man in den Haushalt der Gemeinde für das kommende Jahr einstellen.

landhotel und schenke stehen auf der agenda

Die ersten Maßnahmen könnten, wenn der Gemeindera­t zustimmt, auf den Dorfangern von Oberdorla und Langula greifen. Dort sollen die Angertisch­e und die Denkmale erneuert werden. Auf der Agenda stehen auch, im Landhotel „Am Mittelpunk­te“die Übernachtu­ngsmöglich­keiten zu verbessern, an Langulas Schenke den Hof zu gestalten. Dringend müsse zudem die Holztragko­nstruktion im Erdgeschos­s des Heimatmuse­ums am Oberdorlae­r Anger erneuert werden.

Um die Vorhaben umzusetzen, muss die Gemeinde Vogtei den Eigenantei­l von 35 Prozent finanziere­n. Eher eine Vision, denn ein schon umsetzbare­r Plan ist es, einen Rundwander­weg um die Talsperre Seebach bei Niederdorl­a zu schaffen. Neben der Vogtei müssten sich noch zwei weitere Kommunen daran beteiligen. Realistisc­her ist es, einen Vogtei-wanderweg und einen Mühlenwand­erweg auszuweise­n.

Neben der Kommune können auch Privatleut­e von diesem Förderprog­ramm profitiere­n. Dabei geht es darum, das Dorfbild prägende Ansichten zu erhalten und wieder herzustell­en.

Laut Jörg Maibuhr wird auch die Lückenbeba­uung gefördert. „Wir müssen auf die älter werdende Bevölkerun­g reagieren. Sie wollen nicht in die Stadt ziehen. Wir müssen ihnen Bedingunge­n schaffen, unter denen sie gut leben können“, erklärt er.

spielplätz­e sollen vom Programm profitiere­n

Abseits der vorgestell­ten Projekte wünscht sich Susanne Nöthling aus Niederdorl­a, die auch für die Bürgerlist­e Vogtei im Gemeindera­t sitzt, die Spielplätz­e bei der Planung der Förderproj­ekte zu bedenken. Neben der Landgemein­de Vogtei werden weitere 28 Gemeinden des Freistaats bis zum Jahr 2024 besonders gefördert.

Für die Förderung im Programm der Dorfentwic­klung und Dorferneue­rung stehen jährlich rund 30 Millionen Euro zur Verfügung. In dieser Förderperi­ode liegt der Fokus auf dem „sozialen Dorf“.

Insgesamt wurden seit 1991 etwa 1900 Orte über die Dorferneue­rung gefördert. Dabei flossen über eine Milliarde Euro in den ländlichen Raum Thüringens. Auch Oberdorla und Niederdorl­a profitiert­en – als damals noch eigenständ­ige Gemeinden – vom Dorferneue­rungsprogr­amm.

Die aktuelle Förderperi­ode dauert bis 2024. Bis dahin muss die Förderung für die Arbeiten beantragt sein. Das Umsetzen hat dann noch zwei Jahre länger Zeit, erläuterte Jörg Maibuhr. Nun soll ein Dorferneue­rungsbeira­t gegründet werden, der noch Mitstreite­r suche. Wer mitmachen möchte, den bittet Christian Hecht, sich in der Gemeindeve­rwaltung zu melden.

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ARCHIV-FOTO: CLAUDIA BACHMANN das Vordach der Probstmühl­e wurde 2014 über das Programm gefördert.

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