Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Ferngas ersetzt 50 Jahre alte Leitung

Betreiber investiert 180 Millionen Euro, um Versorgung für Jahrzehnte sicherzust­ellen

- Von Tino Zippel

Eine 125 Kilometer lange Gasleitung, die durch drei Ostthüring­er Landkreise verläuft, darf saniert werden. Diese Freigabe erteilte das Landesverw­altungsamt. Die Ferngas Netzgesell­schaft will bis zu zum Jahr 2023 in Thüringen 155 Millionen Euro investiere­n.

Die Gasleitung verläuft von Limbach im Landkreis Sonneberg durch den Landkreis Saalfeld-rudolstadt, den Saale-orla-kreis und den Landkreis Greiz und geht in der

Nähe von Mohlsdorf auf sächsische­s Territoriu­m über. Der Ausbau auf den 17 Kilometern in Sachsen steht kurz vor dem Abschluss.

Der Ausbau erfolgt bei vollem Betrieb. „Wie bei einer Autobahnba­ustelle gibt es Umleitunge­n während der Arbeiten“, erläutert Firmenspre­cher Andreas Aumüller. Schritt für Schritt werde die alte Gasleitung durch neue Rohre mit 50 Zentimeter­n Durchmesse­r ersetzt. Die einzelnen Segmente seien 18 Meter lang. Die insgesamt 180 Millionen Euro teure Modernisie­rung umfasst neben Haupt- und Anschlussl­eitungen einschließ­lich zahlreiche­r Nebenanlag­en auch trassenbeg­leitende Netzinfras­trukturen, die für den Ausbau digitaler Hochgeschw­indigkeits­netze genutzt werden können.

Die Erneuerung erfolgt in mehreren Abschnitte­n. Begonnen wird zwischen Reichmanns­dorf und Kamsdorf (Saalfeld-rudolstadt) sowie zwischen Pöllwitz und Daßlitz (Landkreis Greiz). „Mit der Sanierung erhöhen wir die Versorgung­ssicherhei­t für die kommenden Jahrzehnte“,

sagt Ferngas-projektlei­ter Philipp Egle. Zudem könne die neue Leitung mit moderner Technik besser überwacht und gesteuert werden, als es mit der vorhandene­n Leitung möglich sei.

Grundlage für den Beginn der Arbeiten ist der Planfestst­ellungsbes­chluss des Thüringer Landesverw­altungsamt­s, der am 12. Mai ergangen war. Das Verfahren hatte im Juli 2018 begonnen. Die Unterlagen waren in 15 Kommunen ausgelegt. 84 Behörden, Versorgung­sunternehm­en oder Naturschut­zvereinigu­ngen

erhielten Gelegenhei­t zur Stellungna­hme. Die Behörde änderte anschließe­nd die Planunterl­agen oder ergänzte sie. „Wir bewegen uns weitestgeh­end in der bestehende­n Trasse, die Veränderun­gen sind überschaub­ar“, sagt Projektlei­ter Egle. Es werde eine Bestandsle­itung ausgewechs­elt, die bereits seit langem Teil der Energie-infrastruk­tur sei. Deshalb halten sich die Eingriffe in Natur und Siedlungsg­ebiete im Vergleich zu Trassenneu­bauten bis auf wenige Ausnahmen in Grenzen, sagt der Projektver­antwortlic­he.

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