Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Robert-koch-institut startet Antikörper-studie
Hotspot Kupferzell: Wer hat Antikörper, wer blieb ohne Symptome?
Das Robert-kochinstitut (RKI) will binnen sechs Wochen Ergebnisse einer neuen Corona-studie in der baden-württembergischen Gemeinde Kupferzell im Hohenlohekreis vorlegen. In den kommenden drei Wochen sollen die 2000 ausgewählten Studienteilnehmer untersucht werden, etwa drei Wochen danach könnten dann erste Aussagen getroffen werden, sagte Studienleiter Thomas Lampert am Dienstag. Die vorgelegten Ergebnisse seien repräsentativ für die Bevölkerung in Kupferzell. Studien in weiteren von der Corona-pandemie besonders betroffenen Orten sollen folgen.
Mit der Studie soll herausgefunden werden, wie viele Menschen bereits Antikörper gegen Sars-cov-2 haben und wie hoch der Anteil von Infektionen ohne Krankheitssymptome ist. Kupferzell hatte nach einem Kirchenkonzert einen besonders großen Coronaausbruch.
Eine bundesweite Studie mit 30.000 Personen aus 14.000 Haushalten, die noch im Mai starten sollte, wird allerdings um Monate verschoben, teilte das
RKI mit. Grund seien zurückgehende Fallzahlen in einzelnen Regionen.
Am Dienstag gab das RKI außerdem bekannt, dass sich mehr als 20.400 Mitarbeiter im Gesundheitswesen seit Ausbruch der Pandemie infiziert haben. Allein in Krankenhäusern, Praxen, Dialyseeinrichtungen und bei Rettungsdiensten verzeichnete das RKI mehr als 11.800 Corona-fälle. In Pflege- und anderen Einrichtungen waren es mehr als 8500 Fälle. 895 erkrankte Mitarbeiter mussten stationär behandelt werden, 61 sind gestorben.