Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Kohfeldt kämpft gegen den K.o.

Werder Bremen schlittert dem Abstieg aus der Fußball-bundesliga entgegen

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Florian Kohfeldt verarbeite­te den nächsten schweren Wirkungstr­effer im Stile eines Schwergewi­chtsboxers. Der 37-Jährige musste sich kurz berappeln, dann drückte er nach der schmerzlic­hen 1:4-Pleite gegen Leverkusen den Rücken durch und nahm die Fäuste hoch. „Das ist noch kein K.o.-schlag für uns“, sagte er. Doch es deutet fast alles darauf hin, dass sein Team im Kampf gegen den Abstieg auf die Bretter geht.

Werder taumelt schwer angeschlag­en, daran hat auch die Corona-zwangspaus­e nichts geändert. Statt sich beim erhofften Neustart das Momentum mit einem Überraschu­ngserfolg gegen die stark besetzte Werkself zu erkämpfen, sind die Zweifel gewachsen. Fünf Punkte beträgt der Rückstand inzwischen auf den Relegation­splatz, gar neun sind es zum rettenden Ufer. Trotz eines Nachholspi­els im Köcher fehlt momentan die Phantasie für ein Happy End.

An der Personalie Kohfeldt gibt es in Bremen weiter keinen Zweifel, das betonte Geschäftsf­ührer Frank Baumann. „Ich bleibe dabei, dass Florian für diese Situation und für diese Mannschaft und für diesen Verein der richtige Trainer ist“, sagte Werders Sportchef. Die verbleiben­den neun Spiele „müssen ausreichen und sie werden ausreichen“. Doch sieben Liga-heimnieder­lagen in Serie – das ist die Bilanz eines Absteigers. Werder droht erstmals nach 1979/80 wieder in die Zweitklass­igkeit abzurutsch­en.

Damals wie heute war Werder die Schießbude der Liga. Jetzt sind es 59 Gegentore nach 25 Spielen, auch gegen Bayer war die Abwehr nicht erstligare­if. „Wir waren nicht gut genug, um Punkte zu holen“, so Kapitän Niklas Moisander.

Was den Grün-weißen bleibt, ist das Prinzip Hoffnung. Kohfeldt hat kein Glaskinn, er wird weiter kämpfen in der Hoffnung auf den Lucky Punch zum Saisonende. Dass seine Profis auch dazu bereit sind, müssen sie erst beweisen.

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