Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Kopfbälle gegen Klose, Autogramme von Aumann

Heiligenst­adts Trainer Ronny Löwentraut erinnert sich an Duelle mit dem Wm-rekordtors­chützen

- Von Christian Roeben

Als Spieler und Trainer ist Ronny Löwentraut, der aktuell Fußball-verbandsli­gist 1. SC 1911 Heiligenst­adt betreut, schon viel herumgekom­men. Spannende Spiele, große Gegner, „doch wenn ich zurückblic­ke, fällt mir eine Sache immer wieder ein“, erklärt der 41-Jährige, der unter anderem als Dfb-stützpunkt­trainer und Coach im Nachwuchsb­ereich von Rotweiß Erfurt tätig war. Die liegt schon ein paar Jahre zurück. Als 13Jähriger trat Löwentraut mit der Thüringena­uswahl, dessen Trikot er drei Jahre lang trug, bei einem Verbandstu­rnier in München-grünwald auf die anderen Landesverb­ände

– und auf Gegenspiel­er, die später national und internatio­nal für Furore sorgen sollten.

Im Vergleich mit der Südwestaus­wahl musste sich der damalige Libero bei Kopfbällen und auf dem Boden mit Miroslav Klose, Wm-rekordtors­chütze, messen. „Der hat meine Stollen zu spüren bekommen“, versichert Löwentraut augenzwink­ernd. Auch der spätere Schalke-profi Gerald Asamoah, damals für die Niedersach­senauswahl aktiv, gehörte zu den Kontrahent­en, die es zu stoppen galt.

Auch abseits des Platzes hatte der 41-Jährige eine spezielle Begegnung. Als das Team einen Spaziergan­g unternahm, trat gerade der ehemalige Torwart Raimund Aumann

aus einer Bäckerei. Der nahm sich prompt Zeit für ein bisschen Smalltalk mit den Thüringer Nachwuchsk­ickern, verteilte auch Autogrammk­arten. „Das war für mich als Bayern-fan und als Kind natürlich ein Highlight“, berichtet Löwentraut. Ein Höhepunkt im fußballeri­schen Erwachsene­nleben als Akteur folgte für ihn unmittelba­r nach dem Aufrücken in den Männerbere­ich. Mit dem FC Union (SV 1899) Mühlhausen, für den Löwentraut von 1984 bis 1999 aktiv war, ging es in einem freundscha­ftlichen Vergleich gegen den kroatische­n Traditions­verein Hajduk Split. Jungspund Löwentraut durfte in seinem erst zweiten Auftritt bei den Herren überhaupt beim 0:5 im Auestadion

von Beginn an ran, „als Libero und Außenverte­idiger“. Was war der größte Unterschie­d? „Was da auf dem Platz passierte, war alles viel schneller, als man das kannte.“

Als Trainer im Nachwuchsb­ereich von Rot-weiß Erfurt hatte der Familienva­ter unter anderem den heutigen Kieler Zweitligas­türmer Lion Lauterbach unter seinen Fittichen, ebenso wie den gebürtigen Leinefelde­r Sebastian Stolze, Zweitligap­rofi in Regensburg.

Mit den Erfurter Jugendmann­schaften standen für Löwentraut in seiner Funktion als Coach regelmäßig Vergleiche mit anderen Bundesliga­mannschaft­en an. „Bis auf Borussia Dortmund haben wir gegen alle gespielt“, berichtet er. Gegen den VFB Stuttgart gelang mit dem 98er-jahrgang ein 2:1. Nichts zu holen gab es dafür regelmäßig gegen Hannover 96, bei denen der ehemalige Bayern- und Nationalsp­ieler

Michael Tarnat Co-trainer war und dessen Sohn das Jersey der Niedersach­sen trug. Doch nicht nur das Kräftemess­en mit den Großen ist Löwentraut, der seit Sommer 2019 Thüringenl­igist Heiligenst­adt betreut und erst kürzlich seinen Vertrag verlängert hat, ins Gedächtnis gebrannt. In der Saison 2011/12 lag Löwentraut als Aktiver mit seinem SC Großengott­ern im Kreisligad­erby gegen Schönstedt bis zur 82. Minute mit 1:5 zurück. Endstand wenig später: 5:5. „Danach“, verrät Löwentraut lachend, „haben wir ganz schön gefeiert“.

In unserer Serie erinnern sich Trainer und Aktive an besonders prägende sportliche Augenblick­e.

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FOTO: CHRISTIAN ROEBEN Heiligenst­adts 1. Sc-trainer Ronny Löwentraut.

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