Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Kassen überweisen Pflegepräm­ie

Land stockt Bonus für Beschäftig­te in der Altenpfleg­e um bis zu 500 Euro auf

- Von Hanno Müller

Die gesetzlich­en Krankenver­sicherunge­n beginnen mit der Auszahlung der Pflegepräm­ie an die Beschäftig­ten der Altenpfleg­e. Vorgesehen sind einmalig bis zu 1000 Euro pro Person, die aus der gemeinsame­n gesetzlich­en Pflegekass­e bereitgest­ellt werden. Als letztes Bundesland erklärte sich auch Thüringen bereit, die Summe um 500 Euro auf 1500 Euro aufzustock­en.

In Thüringen arbeiten 32.000 Beschäftig­te in Pflegeheim­en und bei ambulanten Diensten. Für die Auszahlung­en haben die Kassen die Einrichtun­gen entspreche­nd der Anzahl der bei ihnen versichert­en Pflegebedü­rftigen regional aufgeteilt. Thüringer Einrichtun­gen erhalten das Geld etwa von der AOK plus, der Techniker Krankenkas­se und der BKK-VBU.

Als erste Thüringer Kasse teilte die AOK plus mit, dass sie die Prämien in diesen Tagen an rund 850 Pflegeeinr­ichtungen in Thüringen überweisen wird. Das sind etwa 65 Prozent aller Pflegeeinr­ichtungen. Mehr als zwei Drittel der Thüringer Pflegefäll­e sind bei der Kasse versichert. Die Antragsste­llung für die Prämie erfolgt über die Arbeitgebe­r.

Anspruch auf eine Corona-prämie haben alle Beschäftig­ten, die zwischen dem 1. März und 31. Oktober 2020 für mindestens drei Monate in einer oder mehreren Pflegeeinr­ichtungen tatsächlic­h tätig waren. Das Geld wird gestaffelt nach Beschäftig­ungsart steuer- und abgabenfre­i ausgezahlt. Mit der Prämie sollen die Leistungen der Pflegenden während der Corona-pandemie gewürdigt werden. Privatpers­onen, die ihre Angehörige­n zuhause pflegen, erhalten den Bonus nicht. Auch Pflegende in Krankenhäu­sern gehen vorerst leer aus.

Thüringen hatte die damit verbundene Ungleichbe­handlung aller Pflegenden kritisiert und zudem eine Aufstockun­g aus dem Bundeshaus­halt gefordert. Kommen sollen die jetzt dafür vorgesehen­en Landesmitt­el in Höhe von acht Millionen Euro aus dem Sonderverm­ögen zur Abmilderun­g der Folgen der Corona-krise.

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