Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Neues Schuljahr soll im regulären Betrieb starten
Eltern erwarten klare Konzepte für das Schließen von Lernlücken. Höhere Belastung für Lehrer
Das neue Schuljahr soll am 31. August mit regulärem Vollbetrieb in allen Schulen starten. Davon geht beim aktuellen Stand des Infektionsgeschehens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) aus.
Für den Infektionsschutz werde es einen Katalog von Maßnahmen wie zum Beispiel versetzte Pausenzeiten geben, die derzeit im Ministerium erarbeitet werden, um sie rechtzeitig den Schulen in die Hand zu geben. Parallel dazu werde es Regelungen geben, wie im Falle von Infektionen an Schulen zu verfahren sei. Bis zu den Ferien soll der Schulbetrieb weiterlaufen wie derzeit, mit einem Mix aus Präsenz-und Distanzunterricht in den Regelschulen und Gymnasien. Diesen Fahrplan für die nächsten Wochen kündigte der Minister in einer Video-runde mit Thüringens Gew-chefin Kathrin Vitzthum und Landeselternsprecher Roul Rommeiß an.
Mit dem Beginn der Schulöffnungen habe die Belastung für Lehrer deutlich zugenommen, machte Vitzthum klar. Die Öffnung der Grundschulen für den Unterricht sehe die Gewerkschaft nach wie vor mit Bauchschmerzen. Bei Behörden seien Abstandsregelungen weiter in Kraft, aber in Grundschulen und Kitas wurde darauf verzichtet,
Die GEW sei ausdrücklich für die Öffnung der Grundschulen für alle Kinder, allerdings um verlässliche
Betreuungszeiten zu schaffen. Das schränke die Handlungsfähigkeit der Schulen ein, es gebe Grundschulen, in denen Erzieherinnen zum Unterricht verpflichtet werden sollen, weil das Personal knapp ist. Man habe bei der Entscheidung Risiken gegeneinander abwägen müssen, entgegnete Minister Holter und verwies auf Lernlücken und wachsende Unterschiede in den Bildungschancen.
Ein Thema, dass auch viele Eltern umtreibt, so Landeselternsprecher Roul Rommeiß. Man erwarte ein klares Konzept, wie Schüler die Defizite aufholen sollen. Aus seiner Sicht müsste es auch Angebote geben, wie in den Sommerferien Stoff nachgeholt werden kann.