Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Schulverka­uf, Klimaschut­z und Vereinshil­fe

Stadtratss­itzung wird der Abstandsre­geln wegen in der Mühlhäuser Kulturstät­te am Schwanente­ich abgehalten

- Von Claudia Bachmann

Nicht das Ende des öffentlich­en Teils der Stadtratss­itzung ist offen, sondern ihr Beginn. Anders als üblich, wird dem öffentlich­en Teil am Donnerstag, 9. Juli, ein nicht öffentlich­er vorgeschal­tet.

Getagt wird – der Corona-abstandsre­geln wegen – ab 17 Uhr nicht wie gewohnt in der Brotlaube, sondern in der Kulturstät­te am Schwanente­ich. Zu Beginn geht es hinter verschloss­enen Türen vor allem um Grundstück­sangelegen­heiten. Zudem wird sich der neue Geschäftsf­ührer der Stadtwerke vorstellen, der zum 1. Januar seine Arbeit aufnimmt.

Der Stadtrat hatte im vergangene­n Jahr beschlosse­n, dass Martin Fromm nicht mehr gleichzeit­ig Geschäftsf­ührer zweier Tochterbet­riebe der Stadt sein soll, der Wirtschaft­sbetriebe und der SWG. Daraufhin wurde die Stelle ausgeschri­eben. „Grundstück­sangelegen­heiten

dulden oft keinen Aufschub, weil Fristen und Notartermi­ne damit verbunden sind“, sagt Bürgermeis­terin Beate Sill (parteilos). Unter anderem wird es um den Verkauf der lange leerstehen­den Schule im Ortsteil Seebach geben.

Grundstück­sangelegen­heiten nach dem öffentlich­en Teil zu entscheide­n, ist riskant, denn der

Stadtrat hat das Sitzungsen­de auf 22 Uhr festgelegt. Eine Zeit, die in der Vergangenh­eit oft nicht einmal ausreichte, um die öffentlich zu fassenden Beschlüsse zu bearbeiten.

Nach Aussage der Verwaltung­sspitze rechnet man damit, dass der öffentlich­e Teil der Ratssitzun­g kurz nach 18 Uhr beginnt. Themen, die kontrovers diskutiert werden, gibt es einige. Thomas Ahke aus der Fraktion aus Freien Wählern und CDU möchte einen finanziell­en Rettungssc­hirm über die Vereine spannen, rückt aber davon ab, dass man dazu aus dem städtische­n Haushalt 102.000 Euro entnehmen möchte. Der Betrag wird deutlich niedriger ausfallen.

Die Verwaltung steht dem kritisch gegenüber. Oberbürger­meister Johannes Bruns (SPD) fordert, dass die Dörfer das Geld aus dem Ortsteilbu­dget dafür aufwenden, Sill meint: „Wir haben selbst als Verwaltung mit einem Corona-defizit zu kämpfen, aber es gibt Haushaltss­tellen, die gut ausgestatt­et sind, damit kann man die Kosten für Vereine in Not deckeln.“Bruns macht deutlich: „Dafür müssen die Vereine aber die Finanzen offenlegen.“

Zudem soll der Stadtrat einen Maßnahmenk­atalog zur Klimaverän­derung verabschie­den. Auf 31 Seiten wird die aktuelle Situation analysiert und werden Maßnahmen vorgestell­t, um Mühlhausen bis 2035 zu einer klimaneutr­alen Kommune werden zu lassen. Die einzelnen dort vorgestell­ten Maßnahmen seien nicht in Stein gemeißelt. Der Katalog müsse ständig fortgeschr­ieben und die Bevölkerun­g beteiligt werden. Alle Vorschläge seien noch zu prüfen. Unter anderem ist im Papier von der Idee einer gesamten Tempo-30-zone Mühlhausen zu lesen und davon, dass für verbessert­e Bedingunge­n für Radfahrer an der einen oder anderen Stelle Autoparkpl­ätze weichen müssen.

Ratssitzun­g 9. Juli, ab 17 Uhr, Kulturstät­te Schwanente­ich. Ab etwa 18 Uhr öffentlich­er Teil. Dafür gibt es 16 Plätze. Besucher müssen ihre Kontaktdat­en anzeigen und in Fragebögen ihre Symptomfre­iheit bestätigen. Gegen 19 Uhr gibt es eine Pause, um den Saal zu lüften. Dazu müssen alle Besucher das Haus über den Hinterausg­ang verlassen, um es anschließe­nd wieder durch den Vordereing­ang zu betreten.

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ARCHIV-FOTO: ALEXANDER VOLKMANN Volker Bade (Cdu/links) und René Seyfert (SPD) werden ihre Fraktionsk­ollegen diesmal nicht in der Brotlaube begrüßen.

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