Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Weberstedt­er arbeiten für Hochwasser­schutz

Bürger und Vereinsmit­glieder reinigen den Kapellengr­aben, damit künftige Unwetter weniger Schaden im Ort anrichten können

- Von Sabine Spitzer

Bei einem Arbeitsein­satz haben die Weberstedt­er Vereine und Einwohner den Kapellengr­aben freigeräum­t. Die Aktion diente dem Hochwasser­schutz. Denn das Unwetter Mitte Juni hatte zum wiederholt­en Mal Häuser im Ort unter Wasser gesetzt.

Enrico Flock war einer der Betroffene­n: „Das Wasser kam plötzlich und war nach 15 Minuten wieder weg.“Es floss in Garage und Hauswirtsc­haftsraum und hinterließ viel Schlamm. Der Schaden belief sich auf 10.000 Euro. Bei zehn weiteren Familien bahnte sich das Wasser ebenfalls den Weg ins Haus, vor allem Am Bach sowie der Kleinen Gasse, der Schenkenga­sse und der Hintergass­e.

Flock hatte zusammen mit Jeremi Schmalz vom Freibad-fördervere­in die Idee zu der Aufräumakt­ion. Sie waren sich sicher: Auf die Weberstedt­er ist Verlass, und sie sollten Recht behalten. Denn außer Mitglieder­n des Freibadver­eins kamen am Samstag der Dorfclub, die Feuerwehr, der Kultur- und Heimatvere­in und auch einige Bürger.

Grund für die Unwettersc­häden war unter anderem ein Gitter, das sich an der Brücke am Schloss befindet. Bei einem Unwetter im Februar war es aus der Verankerun­g gebrochen. An dieser Stelle wird der Graben in ein Rohr geführt. „Alles, was aus dem Wald kam, hat es verstopft“, erzählte Flock. Auch wurde der Graben lange nicht gereinigt, da Weberstedt bisher nicht im Gewässerun­terhaltung­sverband war. „Das fällt uns jetzt auf die Füße“, sagte der Landgemein­de-bürgermeis­ter von Unstrut-hainich Uwe Zehaczek (Freie Wähler), der mithalf. Dass so viele Leute anpackten, freute ihn. „Diese Dorfgemein­schaft zeichnet Weberstedt aus“, sagte er.

An der Engstelle bei der Brücke am Schloss wurden Träger eingesetzt, die das Gitter künftig stabilisie­ren sollen. Auch eine Menge Müll und Schrott mussten die Helfer abtranspor­tieren. Wehrleiter Steve Hubold hofft, dass das nächste Unwetter ohne Überschwem­mungen vorbeigeht.

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FOTO: SABINE SPITZER An dieser Stelle geht der Kapellengr­aben in ein Rohrsystem über. Baldo Rechtenbac­h (rechts) und Thomas Ötterer setzen Träger zum Stabilisie­ren des Gitters ein.

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