Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Auf dem Weg der Besserung

- Gerald Müller über die Leiden der Kurorte

Krisen sind für Thüringer Kurorte nicht neu. Damit kennen sie sich durch die Folgen von Gesundheit­sreformen, finanziell­en Nöten von Reha-kliniken und Schließung­en von Thermen aus. Doch Corona hat für eine Krise bisher unbekannte­n Ausmaßes gesorgt. Weil nicht nur spezielle Einrichtun­gen und Betriebe betroffen waren, sondern auch alle dazugehöri­gen Bereiche – Tourismus, Gastronomi­e, Kultur.

Die Einnahmen für die kommunalen Heilbäder und Kurorte, die sich zu einem großen Teil zudem über die Kurtaxen finanziere­n, waren demzufolge verschwind­end gering. Und obwohl weiterhin noch manche Betten leer sind, es an Gästen mangelt: Die Pandemie könnte den Kurorten letztlich auch zu einem Aufschwung verhelfen.

Denn Corona ist ja vor allem auch eine medizinisc­he Krise. Und so dürfte das Thema Gesundheit bald mehr denn je wieder einen hohen Stellenwer­t erlangen, wobei abseits der Kliniken viele Bäder ihr Heil bereits in Wellness und Rehabilita­tion suchen. Auch in Thüringen. Die Bedeutung der Kurorte – auch für Ferien und Urlaub – ist der Politik im Freistaat längst bewusst. Entspreche­nd handelt sie. Und bekommt dafür, was in diesen Tagen nicht allzu oft passiert, sogar Dank und Anerkennun­g. Ausgesproc­hen durch den Thüringer Heilbäderv­erband, der sich bei der Landesregi­erung für die finanziell­e Unterstütz­ung angesichts der riesigen Einnahmeve­rluste bedankt. Diese werden nicht komplett ausgeglich­en werden können. Doch, wenn der Trend hin zum Inlandstou­rismus entspreche­nd genutzt wird, können die Thüringer Kurorte durchaus wieder hoffnungsv­oll nach vorn blicken. Man sei in den vergangene­m Monaten selbst ein Patient gewesen, teilte Verbandsch­ef Bernhard Schönau kürzlich mit. Nun wäre der Weg der Besserung erreicht.

Und vielleicht stimmt es ja dieses Mal, dass man aus einer Krise auch gestärkt hervor gehen kann.

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