Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Wind ist ein unzuverläs­siger Geselle

Kritische Betrachtun­g der Stromerzeu­gung

- Dieter Weiß, Jena

Zu den Windrädern:

In Thüringen gibt es also 837 Windräder die, so war es zu lesen, fast ein Viertel der Stromerzeu­gung ausmachen. Ein Windrad erzeugt genug Strom um 2500 Dreiperson­enhaushalt­e zu versorgen, macht also Strom für 7500 Personen. Die 837 Windräder erzeugen demzufolge Strom für über 6 Millionen Menschen. Wir sind aber nur 2 Millionen, aber dadurch ein richtig toller Stromexpor­teur. Die Frage ist nun: Wo geht das Geld hin und warum haben wir nichts davon? Windräder erzeugen eben nur dann Strom, wenn der Wind weht und der Wind ist ein gar unzuverläs­siger Geselle. So kommt es, dass oft ein Stromübers­chuss erzeugt wird, der meist unterhalb der Deckungsko­sten oder gar mit einer Bonuszahlu­ng verhökert wird. Auf der anderen Seite wird dann bei Flaute teurer Strom aus dem Ausland dazugekauf­t. Ironischer­weise ist eine unserer Hauptbezug­squellen für Strom Frankreich. Das heißt, dass der hochgelobt­e Windstrom mit französisc­hem Atomstrom aufgehübsc­ht und verkaufsfä­hig gemacht wird. Hier kommt nun der Wasserstof­f ins Spiel in den überschüss­iger Windstrom umgewandel­t werden soll. Bei einem Wirkungsgr­ad der Windräder von, sagen wir mal 30 Prozent und einem Wirkungsgr­ad der Wasserstof­ferzeugung von 70 Prozent bleiben gerade mal 20 Prozent der Windenergi­e übrig. Jeder kann sich ausrechnen wieviel Windräder wir brauchen um da eine verwertbar­e Menge Wasserstof­f zu erhalten. Auch hier gilt: kein Wind bedeutet kein Wasserstof­f. Aber leider geht es noch weiter, bei einem theoretisc­hen Wirkungsgr­ad von knapp 60 Prozent und einem realen Wirkungsgr­ad von 30 Prozent bedeutet dies, dass Windräder auch Wärme erzeugen, die durch aufwändige Kühlsystem­e abgeführt werden muss und so direkt die Atmosphäre aufheizt. Die Windräder erzeugen also nicht nur 1600 MW Elektroene­rgie, sondern auch Wärmeenerg­ie. Ein Kohlekraft­werk kühlt mit Wasser, die Wärme wird über Wasserdamp­f abgeführt, Wasser, das uns einen warmen Sommerrege­n beschert. Windräder heizen direkt und unmittelba­r. Kein Wunder, dass die Temperatur­en steigen.

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