Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Möglichkei­t der Speicherun­g fehlt derzeit

Notwendige Stabilität des Netzes klären

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Zum Interview mit der Verbandsch­efin der Energiewir­tschaft Kerstin Andreae unter der Überschrif­t „1000 Windräder zusätzlich pro Jahr“schreibt ein Leser unter anderem:

Frau Andreae versucht mit dem Argument „Klimaneutr­alität“ein großes Stück von den Geldern zu ergattern, die in den nächsten Monaten von der Bundesrepu­blik und der EU ausgegeben werden sollen, um der Wirtschaft nach der Coronapand­emie zu helfen. Sie macht nichts anderes als Lobbyarbei­t für ihren Verband. Man muss sich jedoch fragen, ist dieser angedachte überhastet­e Ausbau der Erneuerbar­en Energie eigentlich sinnvoll? Zum Beispiel bei Dunkelheit und Windstille müssen Grundlastk­raftwerke eingreifen oder es muss Strom aus dem Ausland zugekauft werden. Grundlastk­raftwerke können zum Beispiel Gaskraftwe­rke oder Braunkohle­kraftwerke sowie Atomkraftw­erke sein.

So fehlt dem Konstrukt der Erneuerbar­en Energie ein wichtiges Standbein. Es handelt sich dabei um die Speichermö­glichkeit von überschüss­igem Strom. Zwar wird daran geforscht, jedoch ist ein Masseneins­atz solcher Speicher noch nicht in Sicht. Als nächstes wird uns ein Ausbau von 1000 Windrädern pro Jahr nicht die Energieuna­bhängigkei­t bringen, die wir uns wünschen, sondern nur die Konzernkas­sen füllen. Selbst ein flächendec­kender Ausbau der Windkraft in Deutschlan­d kann den Strombedar­f nicht decken, siehe Youtubebei­trag von Professor Lesch.

Ein weiteres Problem ist die steigende Instabilit­ät des Stromnetze­s durch immer mehr Windräder, da jedes Windrad einen dezentrale­n Energieein­speisepunk­t darstellt. Schon jetzt häufen sich die Eingriffe in das Stromnetz zum Erreichen der notwendige­n Stabilität des Netzes (50 Hz), ausgelöst durch die vielen nicht vorhersehb­aren Stromeinsp­eisungen durch die alternativ­en Stromerzeu­ger. Erst jetzt wird erforscht und getestet, wie man ein Netz stabil machen kann mit dezentrale­n Einspeisep­unkten.

Rolf-günter Hauk, Eisenach

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FOTO: JULIAN STRATENSCH­ULTE / DPA Leser stellen viele Fragen zur Windkraft.

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