Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Pfandsystem für Mühlhäuser Feste frühestens 2021
Die Stadtverwaltung hält eine Einführung von Leihgefäßen schon zum Weihnachtsmarkt für nicht realistisch
Die Verwaltung der Kreisstadt muss den Einstieg in ein Pfandsystem für große Volksfeste erneut verschieben. Das sagte Oberbürgermeister Johannes Bruns (SDP) auf Anfrage unserer Zeitung.
Als Teil des Klimaschutzkonzeptes hat der Stadtrat im Mai 2019 beschlossen, auf Plastikgeschirr zu den großen Volksfesten zu verzichten. Im Beschluss heißt es, der Oberbürgermeister wird beauftragt, mit Veranstaltern, Getränkehändlern, Schaustellern, Versorgern und dem Traditionsverein Mühlhäuser Heimatfeste Gespräche über die Einführung eines Mehrweg-pfandbecher-systems zu führen.
Im vergangenen Herbst gab Bruns den Einstieg ins Pfandsystem im Jahr 2020 an. Inzwischen heißt es: Die Einführung für 2021 zum Stadtfest ist geplant und wird mit dem Veranstalter besprochen. Gespräche mit externen Anbietern seien noch nicht abgeschlossen. Das gelte auch für den diesjährigen Weihnachtsmarkt.
Dessen Ausrichtung hält Bruns für möglich: „Nach aktueller Rechtslage sind Spezialmärkte, zu denen auch der Weihnachtsmarkt zählt, zulässig.“Dafür ist jedoch ein spezifisches Hygienekonzept nötig. An diesem Konzept werde bereits gearbeitet.
Die Realisierung eines Mehrwegpfandsystems zum Weihnachtmarkt 2020 sei angesichts erhöhter Anforderungen und strengerer Auflagen noch nicht umsetzbar. Bruns begründete die Verschiebung vor allem mit organisatorischen Gründen. Es brauche vor allem große
Wannen, um das Geschirr bei 60 Grad vor Ort zu waschen, die Einhaltung der Hygienevorschriften sei unklar.
Die Einführung des Pfandsystems ist Teil des Maßnahmenkatalogs zur Klimaveränderung, den der Stadtrat am Donnerstag verabschieden soll.
Die nächste Stadtratssitzung in Mühlhausen findet am 9. Juli ab 17 Uhr in der Kulturstätte Schwanenteich statt. Für den öffentlichen Teil ab 18 Uhr gibt es 16 Plätze. Während einer Pause gegen 19 Uhr wird der Saal gelüftet. Dazu müssen alle Besucher das Haus über den Hinterausgang verlassen, um es dann wieder durch den Vordereingang zu betreten.