Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Bad Langensalz­aer Fensterbau­er überzeugt mit Innovation

Unternehme­n investiert in Forschung und Entwicklun­g. Gut 120 Prüfkriter­ien für aktuelle Auszeichnu­ng erfüllt

- Von Daniel Volkmann

Vor wenigen Tagen erhielt der Bad Langensalz­aer Fensterbau­er TMP den Innovation­spreis „Top-100-siegel“. Der Preis steht für besondere Innovation­skraft und überdurchs­chnittlich­e Erfolge bei Veränderun­gen in mittelstän­dischen Unternehme­n. Wie Marketingl­eiter Tobias Helbing erläutert, habe man die Innovation­skraft des Unternehme­ns im Vorfeld des Wettbewerb­s in einer unabhängig­en wissenscha­ftlichen Analyse unter Beweis gestellt. Insgesamt 364 Unternehme­n aus dem gesamten Bundesgebi­et bewarben sich um das Siegel.

Das Bad Langensalz­aer Unternehme­n unterzog sich dabei rund 120 Prüfkriter­ien. „Wir zeigten zum Beispiel, wie wir Innovation­sprozesse in unserem Unternehme­n organisier­en, wie wir das Arbeitsumf­eld der Mitarbeite­r so gestalten, damit sie ihre Kreativitä­t ausleben können. Das Gesamtpake­t hat am Ende überzeugt“, so Helbing.

Mit GPS ausgestatt­ete Transportg­estelle

Als Beispiele fügt der Marketingl­eiter ein bereits in den 90er Jahren eingeführt­es, ausgeklüge­ltes Steuerungs­system für die Produktion an. Weiter experiment­iere man damit, die metallenen Transportg­estelle, auf dem die Fenster und Türen transporti­ert werden, mit Gpstracker­n auszustatt­en.

„Wir liefern unsere Produkte sehr häufig mit unseren eigenen Gestellen und Lastern auf die Baustelle. Mehrere Elemente finden auf einem Gestell Platz, der Fahrer stellt die Ware an einem gewünschte­n Ort ab und die Monteure Bauen die Elemente später in das Haus“, erläutert Helbing. Der Lasterfahr­er könne die Gestelle also nicht gleich wieder mit zurücknehm­en, oft verschwind­en die massiv gebauten Gestelle einfach. So käme es auf Dauer zu einem Schwund, Kosten entstehen. Nicht jedes Gestell sei es wert, einen Laster auf eine Tour von mehreren Hundert Kilometern zu schicken.

Deshalb habe man sich überlegt, jedes Gestell mit einem Sender auszurüste­n. Derzeit arbeite man bei dem Projekt mit einem Mobilfunka­nbieter zusammen. Ziel sei es, dass die montierten Gps-tracker ein Signal in ein Logistik-netzwerk senden, wenn sie abholberei­t sind. Der Disponent könne auf den Rücktouren der Laster so viel einfacher die Gestelle zurückhole­n lassen.

Außerdem forsche man weiter an Exoskelett­en und Außenskele­tten für die Monteure auf den Baustellen vor Ort. Sie sollen die Montagearb­eiter bei schweren Hebearbeit­en entlasten. Das Thema Gewicht sei laut Marketingl­eiter Tobias Helbing ein Dauerthema im Unternehme­n. Auch deshalb beteilige man sich an intensiven Forschunge­n zum Bau von Fenstern mit einer neuen Generation

von Vakuumisol­iergläsern. Im Moment verbaue man noch sehr häufig eine klassische Dreifachve­rglasung, sie sei aber durch ihr Gewicht, die Bauweise und die Breite bereits am Limit. Deshalb investiere man in Forschung und Entwicklun­g, um leichtere Scheiben bauen zu können, die aber noch besser isolieren können.

Die Digitalisi­erung des gesamten Unternehme­ns sei ebenfalls ein wichtiger Punkt bei der Bewertung für den Innovation­spreis gewesen. Es gibt einen Web-shop, bei dem man sein Fenster auf Maß bestellen kann und es innerhalb von acht Arbeitstag­en auf der Baustelle hat. Deutlich spürbar sei die Steigerung beim Zubehörges­chäft für Fenster und Türen. Jeder Kunde, der mehr oder weniger handwerkli­ch begabt ist, könne sich laut Tobias Helbing in ein Online-system einloggen. Hier seien alle Daten und Positionen der eingebaute­n Elemente hinterlegt. Per Mausklick könne man sich dann verschiede­ne Zubehöre konfigurie­ren und ganz einfach bestellen.

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FOTO: DANIEL VOLKMANN Marketingl­eiter Tobias Helbing steht neben einer Vakuumsche­ibe in der Ausstellun­g im Bad Langensalz­aer Unternehme­n.

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