Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Bad Langensalzaer Fensterbauer überzeugt mit Innovation
Unternehmen investiert in Forschung und Entwicklung. Gut 120 Prüfkriterien für aktuelle Auszeichnung erfüllt
Vor wenigen Tagen erhielt der Bad Langensalzaer Fensterbauer TMP den Innovationspreis „Top-100-siegel“. Der Preis steht für besondere Innovationskraft und überdurchschnittliche Erfolge bei Veränderungen in mittelständischen Unternehmen. Wie Marketingleiter Tobias Helbing erläutert, habe man die Innovationskraft des Unternehmens im Vorfeld des Wettbewerbs in einer unabhängigen wissenschaftlichen Analyse unter Beweis gestellt. Insgesamt 364 Unternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet bewarben sich um das Siegel.
Das Bad Langensalzaer Unternehmen unterzog sich dabei rund 120 Prüfkriterien. „Wir zeigten zum Beispiel, wie wir Innovationsprozesse in unserem Unternehmen organisieren, wie wir das Arbeitsumfeld der Mitarbeiter so gestalten, damit sie ihre Kreativität ausleben können. Das Gesamtpaket hat am Ende überzeugt“, so Helbing.
Mit GPS ausgestattete Transportgestelle
Als Beispiele fügt der Marketingleiter ein bereits in den 90er Jahren eingeführtes, ausgeklügeltes Steuerungssystem für die Produktion an. Weiter experimentiere man damit, die metallenen Transportgestelle, auf dem die Fenster und Türen transportiert werden, mit Gpstrackern auszustatten.
„Wir liefern unsere Produkte sehr häufig mit unseren eigenen Gestellen und Lastern auf die Baustelle. Mehrere Elemente finden auf einem Gestell Platz, der Fahrer stellt die Ware an einem gewünschten Ort ab und die Monteure Bauen die Elemente später in das Haus“, erläutert Helbing. Der Lasterfahrer könne die Gestelle also nicht gleich wieder mit zurücknehmen, oft verschwinden die massiv gebauten Gestelle einfach. So käme es auf Dauer zu einem Schwund, Kosten entstehen. Nicht jedes Gestell sei es wert, einen Laster auf eine Tour von mehreren Hundert Kilometern zu schicken.
Deshalb habe man sich überlegt, jedes Gestell mit einem Sender auszurüsten. Derzeit arbeite man bei dem Projekt mit einem Mobilfunkanbieter zusammen. Ziel sei es, dass die montierten Gps-tracker ein Signal in ein Logistik-netzwerk senden, wenn sie abholbereit sind. Der Disponent könne auf den Rücktouren der Laster so viel einfacher die Gestelle zurückholen lassen.
Außerdem forsche man weiter an Exoskeletten und Außenskeletten für die Monteure auf den Baustellen vor Ort. Sie sollen die Montagearbeiter bei schweren Hebearbeiten entlasten. Das Thema Gewicht sei laut Marketingleiter Tobias Helbing ein Dauerthema im Unternehmen. Auch deshalb beteilige man sich an intensiven Forschungen zum Bau von Fenstern mit einer neuen Generation
von Vakuumisoliergläsern. Im Moment verbaue man noch sehr häufig eine klassische Dreifachverglasung, sie sei aber durch ihr Gewicht, die Bauweise und die Breite bereits am Limit. Deshalb investiere man in Forschung und Entwicklung, um leichtere Scheiben bauen zu können, die aber noch besser isolieren können.
Die Digitalisierung des gesamten Unternehmens sei ebenfalls ein wichtiger Punkt bei der Bewertung für den Innovationspreis gewesen. Es gibt einen Web-shop, bei dem man sein Fenster auf Maß bestellen kann und es innerhalb von acht Arbeitstagen auf der Baustelle hat. Deutlich spürbar sei die Steigerung beim Zubehörgeschäft für Fenster und Türen. Jeder Kunde, der mehr oder weniger handwerklich begabt ist, könne sich laut Tobias Helbing in ein Online-system einloggen. Hier seien alle Daten und Positionen der eingebauten Elemente hinterlegt. Per Mausklick könne man sich dann verschiedene Zubehöre konfigurieren und ganz einfach bestellen.