Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Neustart im Feuerwehrv­erband braucht zweiten Anlauf

Vorstandsw­ahlen im September in Erfurt. Auch Bundesverb­and zieht in diesem Jahr nach

- Von Fabian Klaus

Der erste Anlauf für die Neuaufstel­lung des Thüringer Feuerwehrv­erbandes (TFV) ist im April an den Coronaeins­chränkunge­n gescheiter­t. Jetzt steht fest: Ende September soll der nächste Versuch unternomme­n werden, einen neuen Vorstand für den Verband zu finden. Getagt wird auf der Erfurter Messe. Das bestätigte Verbandssp­recher Karsten Utterodt auf Anfrage dieser Zeitung.

Der Weimarer Feuerwehrm­ann gilt überdies als designiert­er künftiger Vorsitzend­er. Er hatte im Januar seine Bereitscha­ft dazu erklärt und „mehr Transparen­z und Offenheit“als Ziel für eine gute Zukunft des Verbandes ausgerufen.

Zwischenze­itlich musste die Bewerbungs­frist, die eigentlich längst abgelaufen war, für die Vorstandsw­ahlen noch einmal von vorn beginnen. Wenige Tage ist sie jetzt endgültig beendet. „Es steht für jeden Posten im Vorstand eine Person zur Verfügung“, sagt Utterodt.

Damit steht auch fest: Die Spitze des Vorstandes verändert sich voraussich­tlich nach der Delegierte­nversammlu­ng nahezu komplett, wird allerdings keinesfall­s weiblicher. Utterodt, bisher Sprecher des TFV, will Vorsitzend­er werden und damit den scheidende­n Verbandsch­ef Lars Oschmann beerben. Dessen Stellvertr­eter Tobias Bauer und Steffen Höntsch treten ebenfalls nicht wieder an. Maik Klug (Kreisfeuer­wehrverban­d Greiz) und Helmut Möller (Kreisfeuer­wehrverban­d Eichsfeld) stehen nunmehr auf der Kandidaten­liste für die Posten. Als Beisitzer wollen indes für die Facharbeit Michael Schwabe (Ilmkreis) – hierfür kandidiert auch Axel Weigandt (Gotha) – und Ramon Hoffmann (Altenburg) dem Vorstand erhalten bleiben. Neuer Verbandssp­recher soll Fabian Peikow vom Kreisverba­nd Weimarer Land werden.

Neben den Personalie­n könnte im September auch über eine angepasste Satzung entschiede­n werden. Zum Umgang mit Parteien und Politikern soll die Satzung eine konkretere Aussage treffen, als das bisher der Fall ist.

Der Feuerwehrv­erband war zum Ende vergangene­n Jahres ins Schlingern geraten, weil seinem Noch-vorsitzend­en Lars Oschmann vorgeworfe­n wurde, sein Amt im Verband und sein politische­s Wirken miteinande­r zu vermengen. Oschmann hatte für die CDU im vergangene­n Jahr für den Landtag kandidiert und wenige Tage vor der Landtagswa­hl als Feuerwehrv­erbandsche­f einen Brandbrief an den Spd-innenminis­ter geschriebe­n. Daran entzündete sich die Kritik, dass der langjährig­e Vorsitzend­e – Oschmann führt den Verband seit 20 Jahren – sein Amt politisch instrument­alisieren würde.

Zudem gehörte Oschmann zu den fünf Vizepräsid­enten des Deutschen Feuerwehrv­erbandes, die die Abwahl des damaligen Präsidente­n Hartmut Ziebs forcierten – auch das kam nicht überall an der Basis gut an. Nachdem Ziebs sein Amt niedergele­gt hatte, startet auch der Deutsche Feuerwehrv­erband einen zweiten Anlauf zur Wahl eines neuen Präsidente­n. Ursprüngli­ch sollte auch diese Delegierte­ntagung im April in Erfurt stattfinde­n, musste aber ebenfalls coronabedi­ngt abgesagt werden. Jetzt soll am Samstag, 24. Oktober, die Neuaufstel­lung des Verbandes gelingen. Kandidaten für den Vorsitz, den die 175 Delegierte­n bestimmen sollen, gebe es bereits, sagte eine Verbandssp­recherin auf Anfrage dieser Zeitung. Zu konkreten Namen wollte sie sich allerdings nicht äußern.

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ARCHIV-FOTO: INGO HERZOG Die Thüringer Feuerwehrl­eute wollten schon im April einen neuen Verbandsch­ef wählen – das soll jetzt im September in einem zweiten Versuch gelingen.

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