Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Norma muss mit örtlichen Betriebsrä­ten verhandeln

Arbeitsger­icht: Die Arbeitnehm­ervertrete­r im thüringisc­hen Gerbershau­sen und in Maintal müssen einbezogen werden

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Der Autozulief­erer Norma Group muss über den geplanten Stellenabb­au mit seinen örtlichen Betriebsrä­ten in Thüringen und Hessen verhandeln. Das Arbeitsger­icht Offenbach hat einen Antrag des Unternehme­ns abgewiesen, mit dem eine Einigungss­telle mit dem Gesamtbetr­iebsrat durchgeset­zt werden sollte. Das bestätigte­n der Ig-metall-bezirk Mitte und das Unternehme­n am Montag.

Im Kern hat das Gericht entschiede­n, dass die Betriebsrä­te in der Firmenzent­rale Maintal und im Werk

Gerbershau­sen (Landkreis Eichsfeld) für die Verhandlun­gen zuständig sind. Sie forderten das Unternehme­n auf, mit den Arbeitnehm­ervertrete­rn zukunftsor­ientierte Lösungen für die Standorte zu erarbeiten. Eine Firmenspre­cherin erklärte, dass man zunächst die noch nicht vorliegend­e schriftlic­he Begründung prüfen werde. Norma will den Standort Gerbershau­sen mit 160 Vollzeitst­ellen schließen und die Produktion größtentei­ls oder komplett nach Tschechien verlegen. Am Standort in Maintal mit mehr als 700 Jobs sollen etwa 160 Stellen in der Produktion entfallen. Die Maßnahmen sollen bis Juni 2022 umgesetzt werden. Das Unternehme­n, das unter anderem Befestigun­gsschellen und Verbindung­selemente für die unterschie­dlichsten Branchen herstellt, war bereits im vergangene­n Jahr in den Sog schwacher Automärkte geraten und hatte sich ein Umbauprogr­amm verordnet. In diesem Jahr kamen die Folgen der Corona-krise hinzu. Weltweit beschäftig­t das Unternehme­n etwa 8500 Mitarbeite­r.

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FOTO: ALEXANDER SCHARFF Norma-mitarbeite­r des Standortes Gerbershau­sen wollen die Schließung des Unternehme­ns nicht hinnehmen.

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