Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Aus der Mücke eine Katze gemacht
Garfield-erfinder Jim Davis wird 75
Eigentlich hatte Jim Davis an Comics über eine Mücke gearbeitet, „Gnorm Gnat“. Aber niemand zeigte Interesse daran. „Deine Witze sind super, aber Insekten – damit kann sich doch niemand identifizieren“, habe ihm ein Zeitungsmanager gesagt, erinnerte sich Davis in einem Interview mit dem britischen „Guardian“.
„Ich habe mir dann die damals existierenden Comics noch einmal alle ganz genau angeschaut. Ich sah, dass Hunde sich gut machen. Aber ich sah keine Katzen.“Also erfindet Davis 1978 selbst eine, benennt sie nach seinem Großvater – und Garfield wird zur berühmtesten Comickatze der Welt.
Der orangefarbene Kater ist dick, faul, griesgrämig, liebt Lasagne und Fernsehen. Erfinder Davis, der am heutigen Dienstag 75 Jahre alt wird, schuf ihn nach den dutzenden Katzen, die über den Bauernhof im Usbundesstaat Indiana streunten, wo er aufwuchs.
Weil er als Kind an Asthma litt, verbrachte er viel Zeit im Haus und entdeckte seine Liebe zum Zeichnen. Später studierte er Kunst und arbeitete in einer Werbeagentur, bevor er 1969 einem Comic-zeichner als Assistent zur Seite stand.
Um Garfield herum erfand Davis weitere Figuren: Herrchen Jon, Hund Odie, Tierärztin Liz und Katzenbaby Nermal. Immer mehr Zeitungen druckten die Comics – 1983 waren es schon rund 1000. Inzwischen sind sie laut Guinnessbuch der Rekorde die weit verbreitetesten Comics der Welt. Zudem gibt es Garfield unter anderem auch noch als Bücher, Filme, Tv-serien, Musicals, Tassen, Kleidungsstücke, Spielzeuge und Stofftiere.