Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Bewerber für den ersten Stadtrat stehen fest
Vier Gruppierungen wollen in Stadtrat von Nottertal-heilinger Höhen. Vier Kandidaten fürs Bürgermeisteramt
Die Bewerberfrist ist abgeschlossen. Es steht fest, wer in Nottertal-heilinger Höhen Bürgermeister werden, welche Gruppierungen in den Stadtrat einziehen wollen.
Es gibt vier Kandidaten für das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters. Als Letzte gab die ehemalige Leiterin der Verwaltungsgemeinschaft und Beauftragte der Landgemeinde, Nicole Gehret (parteilos), ihre Kandidatur bekannt. Überraschend kam Gehrets Entscheidung dennoch nicht. Denn seit Wochen sammelte die Erfurterin Unterstützer-unterschriften. Als Einzelbewerberin braucht sie 100 davon.
Im Juni und im Juli stellten die Parteien und Wählergruppierungen ihre Bewerber auf. Ohne Gegenkandidaten gingen Hans-joachim Roth aus Schlotheim (CDU) und André Hettenhausen aus Bothenheilingen vom Wählerbündnis Zukunft Landgemeinde ins Rennen; Thomas Fitze (SPD) aus Hohenbergen setzte sich gegen Mehrstedts langjährigen Ortsbürgermeister Hagen Mörstedt durch.
Wahlkampf beginnt schon in der Faschingsbütt
Während Hans-joachim Roth gemeinsam mit Nicole Gehret als Leiterin der Verwaltungsgemeinschaft die Bildung einer Landgemeinde vorantrieb, war Hettenhausen kein Freund davon, begleitete die Bildung kritisch, woraus er auch weiterhin keinen Hehl macht. Nun wolle er vor allem für solide Finanzen eintreten, dafür, „dass es unseren Ortsteilen auch dann noch gut geht, wenn die Neugliederungsprämie aufgebraucht ist“. Fitze scheiterte im Frühjahr am Stadtrat mit seiner Idee, einen ehrenamtlichen Bürgermeister statt eines hauptamtlichen zu etablieren.
Waren Roth und Gehret in den Monaten der Bildung der Landgemeinde ein starkes Gespann, so attackiert Schlotheims Ortschef die Verwaltungsfachfrau für ihre Auslegung der Gesetze. Roth meint: Das Vertrauen in die Verwaltung sei verloren gegangen. Gehret hält dagegen: „Als Verwaltung sind wir auch dafür da, das Einhalten der Gesetze zu kontrollieren.“
Roth ging schon in der Faschingsbütt in den Wahlkampf, verteilt Wahlkampfgeschenke wie Stühle an die Jugendlichen, die sich auf Schlotheims Multifunktionssportanlage treffen. Er vermied es auch auf seiner Nominierungsversammlung nicht, sich überaus kämpferisch zu zeigen und die Schwächen seiner Kontrahenten aufzuzeigen. Die hingegen beschränkten sich in ihren Nominierungsveranstaltungen eher auf die eigene Arbeit, waren aber, wie das Wählerbündnis, auch vier Wochen eher dran.
Unterschiedlich sind die Regionen, die die Kandidaten für den Stadtrat abbilden. Während sich das Wählerbündnis Zukunft Landgemeinde
aus Männern und Frauen aller Ortsteile außer Schlotheim (mit den Alt-ortsteilen Hohenbergen und Mehrstedt) zusammensetzt, gewann die SPD ihre Kandidaten ausschließlich in Schlotheim. Die CDU fand niemanden aus Neunheilingen und Kleinwelsbach. Das Bündnis für soziale Ordnung (BSO) konzentriert sich auf Schlotheim und Obermehler.
Vertreten auf den Listen sind fünf der sechs Ortsteilbürgermeister; in Kleinwelsbach gibt es derzeit keinen. Das Wählerbündnis Zukunft Landgemeinde hat mit Christel Winkler die Ortsbürgermeisterin aus Issersheilingen aufgestellt, Hettenhausen ist Ortschef von Bothenheilingen,
Sandro Seeländer in Neunheilingen und Heiko Willfahrt in Obermehler. Die CDU hat mit Roth den Schlotheimer Ortschef an ihrer Spitze.
Christdemokraten stellen die meisten Stadtratsbewerber
Die SPD fand zehn Bewerber für die Liste, das Bündnis Zukunft Landgemeinde zwölf, die CDU 15. Das Bürgerbündnis soziale Ordnung fand sieben Kandidaten und hat – wie die CDU – das Wahlprogramm öffentlich gemacht: Darauf finden sich jene Punkte, die man auch auf der jüngsten und auf der heutigen Stadtratssitzung hatte ansprechen wollen. Es geht um ein Tourismuskonzept,
einen Zukunftsplan 2030 und ein Immobilienportal.
Nur die CDU gibt als Wahlziel aus: Wir wollen stärkste Fraktion werden. SPD und Wählerbündnis wollen mit vier, bestenfalls mit fünf Ratsmitgliedern vertreten sein. Zu wählen sind insgesamt 20 Mitglieder des Stadtrats.
Gewählt werden der Bürgermeister und der Stadtrat am 6. September, zwei Wochen später ist der Termin für eine mögliche Stichwahl. Wer zugelassen ist, darüber entscheidet der Wahlausschuss am 4. August, um 17 Uhr, im Rathaus. Hanna Bohn soll zur Stadtratssitzung am Dienstag, 28. Juli, zur neuen Wahlleiterin gewählt werden.