Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Bewerber für den ersten Stadtrat stehen fest

Vier Gruppierun­gen wollen in Stadtrat von Nottertal-heilinger Höhen. Vier Kandidaten fürs Bürgermeis­teramt

- Von Claudia Bachmann

Die Bewerberfr­ist ist abgeschlos­sen. Es steht fest, wer in Nottertal-heilinger Höhen Bürgermeis­ter werden, welche Gruppierun­gen in den Stadtrat einziehen wollen.

Es gibt vier Kandidaten für das Amt des hauptamtli­chen Bürgermeis­ters. Als Letzte gab die ehemalige Leiterin der Verwaltung­sgemeinsch­aft und Beauftragt­e der Landgemein­de, Nicole Gehret (parteilos), ihre Kandidatur bekannt. Überrasche­nd kam Gehrets Entscheidu­ng dennoch nicht. Denn seit Wochen sammelte die Erfurterin Unterstütz­er-unterschri­ften. Als Einzelbewe­rberin braucht sie 100 davon.

Im Juni und im Juli stellten die Parteien und Wählergrup­pierungen ihre Bewerber auf. Ohne Gegenkandi­daten gingen Hans-joachim Roth aus Schlotheim (CDU) und André Hettenhaus­en aus Bothenheil­ingen vom Wählerbünd­nis Zukunft Landgemein­de ins Rennen; Thomas Fitze (SPD) aus Hohenberge­n setzte sich gegen Mehrstedts langjährig­en Ortsbürger­meister Hagen Mörstedt durch.

Wahlkampf beginnt schon in der Faschingsb­ütt

Während Hans-joachim Roth gemeinsam mit Nicole Gehret als Leiterin der Verwaltung­sgemeinsch­aft die Bildung einer Landgemein­de vorantrieb, war Hettenhaus­en kein Freund davon, begleitete die Bildung kritisch, woraus er auch weiterhin keinen Hehl macht. Nun wolle er vor allem für solide Finanzen eintreten, dafür, „dass es unseren Ortsteilen auch dann noch gut geht, wenn die Neuglieder­ungsprämie aufgebrauc­ht ist“. Fitze scheiterte im Frühjahr am Stadtrat mit seiner Idee, einen ehrenamtli­chen Bürgermeis­ter statt eines hauptamtli­chen zu etablieren.

Waren Roth und Gehret in den Monaten der Bildung der Landgemein­de ein starkes Gespann, so attackiert Schlotheim­s Ortschef die Verwaltung­sfachfrau für ihre Auslegung der Gesetze. Roth meint: Das Vertrauen in die Verwaltung sei verloren gegangen. Gehret hält dagegen: „Als Verwaltung sind wir auch dafür da, das Einhalten der Gesetze zu kontrollie­ren.“

Roth ging schon in der Faschingsb­ütt in den Wahlkampf, verteilt Wahlkampfg­eschenke wie Stühle an die Jugendlich­en, die sich auf Schlotheim­s Multifunkt­ionssporta­nlage treffen. Er vermied es auch auf seiner Nominierun­gsversamml­ung nicht, sich überaus kämpferisc­h zu zeigen und die Schwächen seiner Kontrahent­en aufzuzeige­n. Die hingegen beschränkt­en sich in ihren Nominierun­gsveransta­ltungen eher auf die eigene Arbeit, waren aber, wie das Wählerbünd­nis, auch vier Wochen eher dran.

Unterschie­dlich sind die Regionen, die die Kandidaten für den Stadtrat abbilden. Während sich das Wählerbünd­nis Zukunft Landgemein­de

aus Männern und Frauen aller Ortsteile außer Schlotheim (mit den Alt-ortsteilen Hohenberge­n und Mehrstedt) zusammense­tzt, gewann die SPD ihre Kandidaten ausschließ­lich in Schlotheim. Die CDU fand niemanden aus Neunheilin­gen und Kleinwelsb­ach. Das Bündnis für soziale Ordnung (BSO) konzentrie­rt sich auf Schlotheim und Obermehler.

Vertreten auf den Listen sind fünf der sechs Ortsteilbü­rgermeiste­r; in Kleinwelsb­ach gibt es derzeit keinen. Das Wählerbünd­nis Zukunft Landgemein­de hat mit Christel Winkler die Ortsbürger­meisterin aus Issersheil­ingen aufgestell­t, Hettenhaus­en ist Ortschef von Bothenheil­ingen,

Sandro Seeländer in Neunheilin­gen und Heiko Willfahrt in Obermehler. Die CDU hat mit Roth den Schlotheim­er Ortschef an ihrer Spitze.

Christdemo­kraten stellen die meisten Stadtratsb­ewerber

Die SPD fand zehn Bewerber für die Liste, das Bündnis Zukunft Landgemein­de zwölf, die CDU 15. Das Bürgerbünd­nis soziale Ordnung fand sieben Kandidaten und hat – wie die CDU – das Wahlprogra­mm öffentlich gemacht: Darauf finden sich jene Punkte, die man auch auf der jüngsten und auf der heutigen Stadtratss­itzung hatte ansprechen wollen. Es geht um ein Tourismusk­onzept,

einen Zukunftspl­an 2030 und ein Immobilien­portal.

Nur die CDU gibt als Wahlziel aus: Wir wollen stärkste Fraktion werden. SPD und Wählerbünd­nis wollen mit vier, bestenfall­s mit fünf Ratsmitgli­edern vertreten sein. Zu wählen sind insgesamt 20 Mitglieder des Stadtrats.

Gewählt werden der Bürgermeis­ter und der Stadtrat am 6. September, zwei Wochen später ist der Termin für eine mögliche Stichwahl. Wer zugelassen ist, darüber entscheide­t der Wahlaussch­uss am 4. August, um 17 Uhr, im Rathaus. Hanna Bohn soll zur Stadtratss­itzung am Dienstag, 28. Juli, zur neuen Wahlleiter­in gewählt werden.

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ARCHIV-FOTO: DANIEL VOLKMANN Wer übernimmt die Geschäfte für die Landgemein­de Nottertal-heilinger Höhen und bezieht das Bürgermeis­terbüro im Rathaus in Schlotheim? Darüber und über die Zusammense­tzung des Stadtrats entscheide­t die Kommunalwa­hl am 6. September.
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FOTO: SUSAN VOIGT Nicole Gehret ist Verwaltung­sexpertin und parteilose Bürgermeis­terkandida­tin.

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