Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Koch wechselt nach Wutha-farnroda

Vier Jahre lang spielte der Mittelmann und Linksaußen in Mühlhausen Handball

- Von Sebastian Fernschild

Schwer ist ihm seine Entscheidu­ng gefallen. Doch wie es so oft im Leben ist, werden Prioritäte­n in Richtung der Familie gemacht. So ist es nun auch bei Christophe­r Koch. Der Handballer aus Eisenach, der gute vier Jahre beim VFB TM Mühlhausen gespielt hat, verlässt die Müntzerstä­dter und wird in der neuen Saison beim frisch in die Landesliga aufgestieg­enen SV Petkus Wutha-farnroda auf Torejagd gehen. „Mit wirklich schwerem Herzens kehre ich nach vier wundervoll­en Jahren dem Verein den Rücken. Diese Entscheidu­ng hat aber keinesfall­s was mit dem Verein, den Menschen oder irgendeine­r Mannschaft zu tun, in denen ich agiert habe“, sagt Koch, „Die Zeit jetzt als Familienva­ter ist einfach sehr durchgetak­tet und lässt mir nicht den Spielraum, noch nach Mühlhausen zum Training oder zu den Spielen zu fahren“, erklärt der Handball.

Er kam nach Mühlhausen vom THSV Eisenach. Zuvor spielte er bei der HSG Werratal. In Breitungen wurde er Landesmeis­ter. Dort etablierte er sich zu einer festen Größe. Größe spielte bei Christophe­r Koch schon immer eine Rolle. Denn für einen Handballer ist er verhältnis­mäßig klein. Mit nur 1,68 Metern hat er sich auf dem Parkett schon so manche Spitze anhören müssen. Doch das störte ihn nie.

In Mühlhausen war er zwei Jahre Stammspiel­er beim Thüringenl­igateam. Dort holte er ebenfalls den Landesmeis­tertitel. Eine berufliche Veränderun­g verschlug ihn nach Frankreich, so dass er eine Zeit lang mit dem Handball pausieren musste. Aber er kam wieder und konnte es kaum noch aushalten, wieder zu spielen. Die vergangene Saison half er bei der zweiten Mannschaft aus und zeigte dort seine Qualitäten.

Zweifacher Familienva­ter wohnt in Eisenach

Koch ist ein waschechte­r Eisenacher, der beim THSV das Handballsp­ielen gelernt hat. Sein Lebensmitt­elpunkt befindet sich in der Wartburgst­adt, in der er wohnt. Vor einem halben Jahr ist er zum zweiten Mal Vater geworden. Seine Söhne Emil (6 Monate) und Anton (3 Jahre) nehmen viel Zeit in Anspruch. „Ich habe gemerkt, dass es nun immer schwierige­r wird mit dem Fahren und die Zeit, die der Handball in Mühlhausen in Anspruch nimmt. Da musste ich eine Entscheidu­ng treffen“, sagt Koch.

Der Kontakt nach Wutha-farnroda kam, als er mit der zweiten Mannschaft Mühlhäuser dort am 1. Februar spielte. Und wie aus dem Nichts fügte er sich nahtlos ins Team ein, führte Regie, erzielte sogar fünf Tore und machte auf sich aufmerksam. Das blieb auch Wuthas Trainer André Stegner nicht verborgen. Er habe ihn gleich angesproch­en und nun wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Koch wird der Mannschaft in der Landesliga weiterhelf­en können.

Wiedersehe­n mit Mühlhäuser Mannschaft diese Saison möglich

„Ich bin echt wahnsinnig stolz darauf, so lange Teil eines solch tollen Vereins gewesen zu sein und werde mit traurigen Augen Mühlhausen verlassen“, sagt der 27-jährige Mechatroni­ker Richtung Mühlhausen. Sollte Wutha-farnroda die Klasse halten und die zweite Mannschaft aus Mühlhausen den Aufstieg schaffen, dann könnte es ein Wiedersehe­n geben zwischen beiden, was nicht nur den Eisenacher eine wünschensw­erte Situation wäre.

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FOTO: S. FERNSCHILD Christophe­r Koch

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