Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Planungssi­cherheit für freie Schulen

Cdu-gesetz sieht nächstes Jahr 220 Millionen Euro vor. Linke und Grüne uneins mit SPD

- Von Elmar Otto

Nummer 256 · 76. Jahrgang · Preis 1,70 €

Mit einem eigenen Gesetz will die Cdu-landtagsfr­aktion die Finanzieru­ng der freien Schulen in Thüringen sichern und ihnen im kommenden Jahr 220 Millionen Euro überweisen. Die Summe liegt damit noch über dem zwischen Bildungsmi­nister Helmut Holter (Linke) und Schulträge­rn ausgehande­lten Kompromiss von 217 Millionen Euro, der von Finanzmini­sterin Heike Taubert (SPD) kassiert worden war. „Die Schulen in freier Trägerscha­ft

brauchen endlich Planungssi­cherheit für die kommenden Jahre“, sagte Unionsfrak­tionsvize Christian Tischner dieser Zeitung.

Der Cdu-entwurf sieht eine jährliche Schülerkos­tensatzste­igerung um drei Prozent zum 1. Januar vor, beginnend ab 2022. Das Gesetz soll unbefriste­t sein und nach fünf Jahren überprüft werden. Die Personalmi­ttel sollen auch für Schulsozia­larbeiter eingesetzt und der Anspruch auf Weiterbild­ungen festgeschr­ieben werden.

„Die Landesregi­erung hat bisher nicht mehr anzubieten als wenig durchdacht­e Übergangsl­ösungen und jährliche Neiddebatt­en. Wir schaffen eine dauerhafte Lösung im Sinne der Schüler“, so Tischner.

Die 183 Millionen Euro im Haushaltse­ntwurf 2021 liegen zehn Millionen Euro unter dem Ansatz dieses Jahres und stießen auf Kritik. Linke und Grüne wollen gemeinsam ein ebenfalls unbefriste­tes Gesetz mit einem Volumen von knapp 217 Millionen Euro vorlegen. Den Vorstoß des Koalitions­partners

SPD lehnen sie ab. Er sieht lediglich 203 Millionen Euro vor und legt den abgerufene­n Betrag aus dem vergangene­n Jahr zugrunde. Die drei Gesetze sollen in der nächsten Woche im Landtag beraten werden.

Die seit langem umstritten­e Finanzieru­ng muss neu geregelt werden, weil das Gesetz Ende des Jahres ausläuft. Es veranschla­gt 80 Prozent der Kosten eines Schülers an staatliche­n Schulen. Zuletzt wurden an freien Schulen gut 27.800 der landesweit 219.300 Schüler unterricht­et.

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