Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Schüsse in der Wiener Innenstadt

Schüsse nahe einer Synagoge. Österreich­s Innenminis­ter spricht von Terroransc­hlag. Mehrere Verletzte, mindestens ein Toter

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Bei einem mutmaßlich­en Terroransc­hlag in der Wiener Innenstadt sind am Montagaben­d mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Das bestätigte ein Sprecher des Wiener Rettungsdi­enstes der österreich­ischen Nachrichte­nagentur APA. Die Wiener Polizei twitterte, dass ein Passant gestorben sei und mehrere Menschen schwer verletzt worden seien, darunter ein Polizist. Ein Täter sei von der Polizei erschossen worden. Österreich­s Innenminis­ter Karl Nehammer sagte, dass es sich wohl um einen Terroransc­hlag handele.

Österreich unter Schock: Im Zentrum der Hauptstadt Wien, nahe einer Synagoge, sind am Montagaben­d Schüsse gefallen. Der Innenminis­ter des Landes, Karl Nehammer, sprach von einem „augenschei­nlichen Terroransc­hlag“. Der Angriffe laufe noch, sagte Nehammer nach 23 Uhr im ORF.

In Medienberi­chten war von drei bis acht Todesopfer­n und bis zu 15 Verletzten die Rede. Die Polizei bestätigte dies zunächst nicht. Sie sprach am späten Abend von einem Toten und mehreren Schwerverl­etzten, darunter einem Polizisten.

Die Nachrichte­nagentur APA berichtete unter Berufung auf das Innenminis­terium, von einer Festnahme. Weiter hieß es, ein Täter sei tot, ein weiterer befinde sich möglicherw­eise auf der Flucht. Die Polizei bestätigte einen erschossen­en Täter. Sie sprach von sechs Tatorten und mehreren Angreifern, die Langwaffen – Gewehre – benutzt hätten.

Auf Videos, die der Privatsend­er „Oe24“ausstrahlt­e, war ein maskierter Schütze zu sehen, der auf offener Straße zumindest zwei Schüsse abfeuerte. Ein anderes Video zeigte eine große Blutlache vor einem Restaurant. Ein Zeuge berichtete, es seien „mindestens 50 Schüsse“abgegeben worden.

Polizei bittet Bürger, öffentlich­e Plätze zu meiden

Ob die nahe gelegene Synagoge Ziel des Angriffs war, lasse sich noch nicht bestätigen, sagte eine Ministeriu­mssprecher­in. Die Hintergrün­de waren zunächst unklar.

Eine Orf-reporterin berichtete, dass weite Teile der Innenstadt abgesperrt seien und die Polizei nach etwaigen weiteren Tätern suche.

Der Vorsitzend­e der Israelitis­chen Kultusgeme­inde, Oskar Deutsch, schrieb auf Twitter, es könne derzeit nicht gesagt werden, ob der Stadttempe­l eines der Ziele war. „Fest steht allerdings, dass sowohl die Synagoge in der Seitenstet­tengasse als auch das Bürogebäud­e an der selben Adresse zum Zeitpunkt der ersten Schüsse nicht mehr in Betrieb und geschlosse­n waren.“

In der Innenstadt wurden am späten Abend keine Haltestell­en mehr vom Nahverkehr angefahren. Die Polizei rief die Bürger auf, zuhause zu bleiben. „Wir sind mit allen möglichen Kräften im Einsatz. Bitte meiden Sie alle öffentlich­en Plätze im Stadtgebie­t“, hieß es bei Twitter.

Deutsche Politiker reagierten bestürzt auf die Nachrichte­n aus Wien. SPD-CHEF Norbert Walterborj­ans sprach auf Twitter von „erschütter­nden Nachrichte­n“. FDPCHEF Christian Lindner erklärte: „Unsere Gedanken sind in Wien“.

Die EU sprach von einem „feigen“Angriff. Eu-ratspräsid­ent Charles Michel erklärte, die Tat habe sich gegen „das Leben und unsere menschlich­en Werte“gerichtet. Die EU stehe an der Seite Österreich­s. Auch Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron verurteilt­e die Tat und hob hervor, dass „ein befreundet­es Land“, dass „Europa“, angegriffe­n worden sei. „Wir werden nicht zurückweic­hen“, unterstric­h er zugleich.

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. FOTO: DPA Polizei und Rettungsdi­enst rückten mit mehreren hundert Einsatzkrä­ften aus. In der Innenstadt wurden zahlreiche Straßen abgesperrt.

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