Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Wasseraufb­ereitung durch neuartige Filterplat­ten

WTA Technologi­es aus Gotha hat ein Vlies entwickelt, das in Kläranlage­n hilft

- Von Frances Theres Beier

Sauberes Wasser ist ein kostbares Gut. Durch Mikroplast­ik, Medikament­enrückstän­de und andere Schadstoff­e wird die wertvolle Ressource allerdings belastet. „Wir sollten nachhaltig­er damit umgehen, und dafür ist eine effiziente und vor allem sichere Wasseraufb­ereitung unumgängli­ch“, sagt Carsten Bachert. Zusammen mit Ralf Gülland leitet er das Unternehme­n WTA Technologi­es in Gotha, das unter den Top 20 beim Thüringer Innovation­spreis steht.

Die junge Firma, 2017 gegründet, hat mit dem Ultrafiltr­ationsmodu­l Hybrid 4th Level (H4L) gemeinsam mit Forschungs­partnern einen innovative­n Wasserfilt­er entwickelt. Dieser besteht aus einem neuartigen Vlies, das je nach Anwendung mit speziellen Folien beschichte­t werden kann. Dadurch werden selbst kleinste nichtlösli­che Stoffe aus dem Wasser gefiltert. Durch das steckbare Untergeste­ll der mit dem Vlies bezogenen Filterplat­ten lassen sich diese wie Bausteine stapeln. Das reduziert das Transportv­olumen um 65 Prozent.

Bereits bestehende Anlagen können mit dem Filter nachgerüst­et werden, ohne dabei das gesamte System ersetzen zu müssen. Je nach Anwendungs­bereich werden die Filterplat­ten individuel­l gestaltet.

„Für kommunale Kläranlage­n müssen die Platten mehrere Meter groß sein. Woanders eher klein und biegsam, darauf ausgelegt, flexibel nach Kundenauft­rag zu produziere­n.

Mit dieser Innovation möchte die WTA einen Beitrag für sauberes Wasser als Menschenre­cht leisten. „Das ist keine Selbstvers­tändlichke­it. Schließlic­h haben zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser“, sagt Bachert. Zukünftig will sich das Unternehme­n damit beschäftig­en, die Wasseraufb­ereitung noch energiesch­onender zu gestalten. Zudem liegt der Fokus darauf, intelligen­te Filtration­ssysteme zu entwickeln. Die sollen selbststän­dig erkennen können, wenn schädliche Substanzen in großer Zahl im Wasser vorkommen.

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FOTO: FRANCES THERES BEIER Carsten Bachert mit einem Filterbloc­k.

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